Sonntag, 3. Juni 2018

Watt und Zee

Harlingen - Amsterdam, 62,4 sm, gesamt 304,2 sm

In Harlingen überrascht uns abends der erste Regen mit Gewitter, so dass der Stadtgang etwas zu kurz kommt. Dafür gibt's reichlich Gelegenheit zum Nachholen von Schlaf nach der durchsegelten Nacht.

Der nächste Tag begrüßt uns mit dem inzwischen bekannten diesigen Wetter, schlechter Sicht und feuchter Wärme. Die einstündige Fahrt durchs Watt unter Motor führt uns parallel zur Küste, die trotz des geringen Abstands nicht zu sehen ist.

Der 32 km lange Abschlussdeich schließt das Ijsselmeer von der Nordsee ab. Am jeweiligen Festlandsende sind Schleusen. Wir nehmen die nördliche in "Kornwerdersand" und sind nach kurzer Motorfahrt in Makkum fest.


Die Segeltag nach Enkhuizen ist fast wie alle anderen -mäßiger Wind, kein Land in Sicht- bis das klärende Gewitter folgt.


Statt von achtern dreht der Wind in Sekunden auf die Gegenrichtung von vorn. Prima zum Bergen der Segel, da keine weiteren Manöver erforderlich sind. Nach 30 Minuten Motorfahrt ist die Gewitterfront soweit durchgezogen, dass wir wieder Segel setzen.

Wir erreichen Enkhuizen, wo ein weiterer Deich das ganze Ijsselmeer teilt.


Der innere Teil heißt nun Markermeer, nach einer Halbinsel benannt. Die Holländer hatten vor, den Teil Markermeer zur Landgewinnung zu nutzen. Städte wie Hoorn (Entdecker des Cap Horn -niederländ "Kaap Hoorn" sind von hier aus gestartet) bzw. Amsterdam wären dann nur über Kanäle erreichbar gewesen. Proteste hatten Erfolg und auch den Segler erfreut dies. Natürlich gibt's wieder Schleusen, um ins Markermeer zu kommen. Inzwischen haben wir uns daran gewöhnt, dass das Echolot geringe Wassertiefen von maximal sechs Metern anzeigt. Die maximal 3,5 Meter im Markermeer sind noch mal eine kleine Steigerung. Nach einem herrlichen Segeltag erreichen wir kurz nach 1600h die Oranjeschleusen vor Amsterdam, vor denen nur noch eine Straßenbrücke zu passieren ist. Da in Holland Auto, Fahrrad und Schiff gleichberechtigt sind (oder zu sein scheinen), erwarten wir demnächst eine Brückenöffnung für uns und einige folgende Sportboote. Doch leider ist Betriebspause wegen Feierabendverkehr. Wir sind bis um 1800h zum Warten verdonnert.

Wir finden dennoch einen guten Liegeplatz im Sixhaven. Das Zentrum von Amsterdam ist in wenigen Minuten mit der Fähre zu erreichen. 

Suchbild: Wo ist der Häwelmann?

So verbringen wir den Samstag mit Spaziergängen und Attraktionen.


Geschaukel hatten wir in den letzten Tagen genug mit dem Boot, daher haben wir auf diesen Teil gern verzichtet. Der Blick vom Turm herab ist gigantisch, nur wiederum leider vom diesigen Wetter getrübt. Daher gibt es keine Bilder.


Am Sonnabendnachmittag, 02.06.2018, geht Günter von Bord.


Vielen Dank, Günter, dass wir diesen Teil der Reise gemeinsam erleben und teilen konnten. Wir hatten eine gute Zeit zusammen und unglaubliches Glück mit Wind und Wetter.

Als nächstes Crewmitglied ist heute für zwei Wochen Werner an Bord gekommen.

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