Funchal ist die Hauptstadt des Madeira-Archipels.
Sie ist ein lebendiger von Hotel- und Kreuzfahrttouristen und wenigen Yachties (Liegeplatzmangel, wir haben uns mehrere Tage vor dem Start von Porto Santo angemeldet) gern besuchter Ort.
Sie verfügt über eine mit vielen Grünanlagen und Skulpturen angelegten Promenade, der Avenida do Mar, entlang der Waterfront.
Avenida do Mar mit Plätzen zum Verweilen |
Blick auf Avenida do Mar vom Vorschiff des Häwelmanns |
und ein Teil der Altstadt, der im alten Fischereiviertel endet. Hier reiht sich wie im Yachthafen ein Restaurant an das nächste. Diese Flaniermeile haben wir schon mehrfach abgelaufen und jedesmal etwas Neues entdeckt, wie z.B die kunstvoll bemalten Holz-Haustüren.
Parallel dazu etwas weiter in den Ort hinein gibt es die ebenso breite und mit viel Grün angelegte Avenida Arriaga, die Hauptgeschäftsstraße mit vielen schönen, aber auch einigen verfallenen Gebäuden.
Auch hier haben wir gern viel Zeit verbracht und den Park sowie viele Sehenswürdigkeiten erkundet.
Eine Verbindung von Praktischem und Sehenswertem ist der Mercado Munizipal, in dem vorwiegend einheimische Produkte und Fisch angeboten werden. Allerdings sollte man wegen des gehobenen Preisniveaus beim Einkauf vorsichtig sein - Touristenpreise...!
Hier besichtigen wir die Wallfahrtskirche Nossa Senhora do Monte
und erfahren, dass hier der letzte österreichische Kaiser Karl I beigesetzt wurde, der hier im Exil lebte und an einer Lungenentzündung verstarb.
Sein schlichter schwarzer eisener Sarg und ein Gemälde zeugen davon.
Da wir uns nicht vorstellen können zu Fuß die gesamte steile Strecke bergab zu gehen, suchen wir nach Alternativen:
mit der Gondel abwärts - zu einseitig,
Taxi- zu altbacken, also:
Korbschlitten fahren!
Unterhalb der Wallfahrtskirche können wir beobachten wie sich Touristen schwungvoll in einem Korbschlitten sitzend von zwei Fahrern die steilen Straßen und Kurven 2 km abwärts rutschen lassen und gekonnt um vorbeifahrende Pkws herumgelenkt werden.
Nach einigem Zögern (u.a. wegen des Fahrtpreises von € 30,-) wagen wir dieses einmalige Erlebnis, das es nur hier auf Madeira in Funchal gibt. Die rasante Fahrt ist wirklich einmalig! Aus einer althergebrachten Transportmöglichkeit von den Hängen in die niedriger gelegenen Regionen ist eine Touristenattraktion geworden:
Für die nächsten fünf Tage kaufen wir uns Tickets für "YELLOW BUS". Wir können damit entlang der Südküste Madeiras beliebig oft bergauf und bergab fahren und an jeder Haltestelle aus- und wieder einsteigen. Wir fahren nach Camara de Lobos, einem Ort, deren Bewohner von Fischfang und ein wenig Bootsbau leben.
Die malerische Umbegung und die Lage in einer Felsenbucht täuschen leicht darüber hinweg, dass in dem immerhin zweitgrößten Ort der Insel auch echte Armut herrscht. Um den Hafen herum beleben Restaurants das Zentrum. Hier verbringen Fischer ihre Zeit mit Kartenspiel.
Auch Sir Winston Churchill malte die Szenerie des Hafens mit seinen bunten Fischerbooten während seines Madeira-Aufenthaltes zum Jahreswechsels 1949/1950 von einer kleinen Terrasse aus.
Unser nächstes Ausflugsziel ist das Cabo Girao (Kap der Umkehr), 13 km westlich von Funchal. Es zählt mir einer Höhe von 580m über NN zu einer der höchsten Klippen der Welt. Wir trauen uns auf die Aussichtsplattform und den gläsernen Boden (durch den allerdings nicht viel zu sehen ist - müsste mal wieder geputzt werden). Gigantisch sind die Ausblicke von dort auf Madeiras Küsten und die bebauten Hänge. Wir sind schon etwas über den Wolken und erleben innerhalb kürzester Zeit, dass die vom Atlantik heranziehenden Wolken uns in Nebel hüllen und die Aussicht verhindern. Ebenso schnell ist die Sicht nach wenigen Minuten wieder frei. Ein beeindruckendes Naturschauspiel!
Funchal bei Nacht:
Durch die Beleuchtung wird die Bebauung am Hang deutlich. |
Kreuzfahrerer laufen zu jeder Zeit ein. |