Dienstag, 24. Mai 2022

Es geht weiter

Aufgrund der Statusbilder bei WhatsApp haben viele bereits mitbekommen, dass die Segelsaison für uns wieder begonnen hat. Seit Mittwoch, 16.03.2022, bin ich nun wieder an Bord, zunächst in Faro für Bootsarbeiten an Land. Dazu habe ich in den letzten Jahren viel veröffentlicht, so dass es kaum Neues zu berichten gibt. Der Häwelmann hat die Zeit an Land einmal mehr bestens überstanden. 

Polieren und Wachsen müssen sein.

Die neuen Batterien sind auch rechtzeitig geliefert worden. Nur die Halterungen mussten etwas angepasst werden. Lt. Datenblatt haben die Akkus zwar die gleichen Maße wie die von vor fünf Jahren, jedoch sind die Halterungen für die Tragegurte nun seitlich angebracht und somit sind sie an den Stellen 5 mm breiter. Das langt aus, dass die vorhandenen Leisten nicht mehr genug Raum für die Lagerung bieten. Da ich Holzleisten aus dem Bestand für die Halterungen verwendet habe, habe ich wohl Hartholzleisten zu fassen bekommen und mit Pantera eingeklebt. Die sollten wohl lebenslänglich halten. Jedenfalls mussten verschiedene Werkzeuge 'dran glauben, bevor die Leisten einigermaßen passend waren.


Dann ist die Reparatur der Kielflosse noch abzuschließen (hatte ich im Oktober/November 2021angefangen). Die Epoxybeschichtung hatte sich an einigen Stellen vom Laminat gelöst. Sie war so dicht, dass in die Blasen kein Wasser eingedrungen ist. So handelte es sich nur um eine oberflächliche Reparatur.

Freigelegte Stellen an der Kielflosse.

Der Schmutzwassertank hat uns durch Verstopfungen verschiedentlich Probleme bereitet, da sich Ablagerungen am Boden sammeln. Daher habe ich einen Bypass mit Schläuchen und Ventilen eingebaut, so dass die "Zwischenlagerung" im Tank entfallen kann. Natürlich ist er bei entsprechender Ventilstellung voll einsatzbereit geblieben.

Baypass mit Ventilen.

Am Sonnabend, 02.04.2022, kommt Barbara für die Osterferien und wir wollen den Häwelmann ins Wasser bringen, segelklar machen und nach Lagos segeln.

Scheuerschutz am frisch polierten Rumpf.

Fertig für das dritte Sabbatical.

Den Travellift-Termin haben wir auf Mittwoch, 06.04.2022, verschoben. Für die Tage davor waren Starkwind und Regen angesagt. Kurz vor Hochwasser schwimmt der Häwelmann um 1745h wieder in seinem Element.

Immer wieder ein stolzer Anblick. 

Der erste "Dipp".


Faro - Culatra - Olhāo 12,5 nm 
gesamt 3. Sabbatical 12,5 nm 
seit Start in Hamburg insgesamt 6.062,6 nm 


Wir motoren direkt aus dem Kranbecken zum Ankerplatz vor Culatra.

Prickenweg durch die Lagune.

Bis Tonne 23 werden wir mit zwei weiteren Seglern vom 
ortskundigen Werftmitarbeiter begleitet, 
dann ist das Fahrwasser betonnt.

Um 1930h fällt der Anker. Es folgt eine ruhige Ankernacht.

Sonnenuntergang Ria Formosa vor Culatra.

Am Donnerstag, 07.04.2022, motoren wir morgens in den Yachthafen von Olhāo. Den Platz hatten wir bereits vor Wochen reserviert, um den Häwelmann aufzutakeln. Das ginge zwar auch vor Anker, aber im Hafen ist es doch etwas leichter und Landgänge schaffen Abwechslung. Einkäufe und die Grundversorgung sind leichter zu erledigen, als wenn alles mit dem Dinghy an Bord gebracht werden müsste. Auch hier wiederholen sich die Aktivitäten wie in den Vorjahren.

Segel anschlagen.

Olhāo - Lagos 48,8 nm 
gesamt 3. Sabbatical 61,3 nm 
seit Start in Hamburg insgesamt 6.111,4 nm 


Am Sonntag, 10.04.2022, legen wir um 0925h in Olhāo ab. Nach 45 Minuten haben wir soweit freies Wasser im Ria Formosa erreicht, dass wir das Großsegel setzen und die Reffleinen sortieren. Ein sonniger Tag mit Wind aus SE bis E Stärke 3-4Bft., später abflauend auf Stärke 2 Bft. lässt uns unseren ersten Törn nach langer Pause in vollen Zügen genießen. Es ist entspanntes Segeln, die Sonne glitzert auf dem Wasser, es ist eine  angenehme Temperatur - Entspannung pur. Erst um 1940h sind wir am Reception Pontoon der Marina Lagos fest. Das Marinabüro ist bereits geschlossen und die Fußgängerbrücke wird nicht mehr geöffnet. Also übernachten wir dort, checken morgen früh ein und verholen dann auf unseren reservierten Liegeplatz.

Wir freuen uns riesig über den Empfang von Kathi und Friedel von SV Fenua aus Österreich und Heike und Axel von SV Magneta aus Berlin, sobald die Leinen fest sind. Sie haben uns per AIS verfolgt und unsere Ankunft so mitbekommen. Lange haben wir uns nicht mehr gesehen und hätten uns sofort so viel zu erzählen. Das holen wir dann in den nächsten Tagen nach. 
Barbara fliegt am Ostermontag, 18.04.2022, zurück nach Hause, die Arbeit ruft wieder.
Ich bleibe hier in Lagos an Bord, werde weitere Bootsüberholungen machen und Land und Leute sowie Wärme und Sonne genießen.