Montag, 29. März 2021

Teneriffas Südwesten

Santa Cruz de Tenerife 0,0 nm 
gesamt 2. Sabbatical 1.194,0 nm 
seit Start in Hamburg insgesamt 5.167,7 nm 


Die Strecke von Santa Cruz Richtung Süden führt über die küstennahe mehrspurige und auch zu Coronazeiten sehr befahrene Autobahn. Die steilen felsigen Klippen zum Atlantik hin sind meist eng bebaut und ,,verklotzt", wie wir die Bauweise hier gern bezeichnen. Einen Parkplatz zu finden oder hier einen neugierigen Spaziergang zu absolvieren ist fast unmöglich und meist wenig attraktiv. Der Hafen im Hintergrund gehört zum Ort ,,Radazul" und hat keine Gastplätze.


Wir fahren weiter in südlicher Richtung. Häufig ist die Landschaft karg und jetzt im Frühjahr in diesem Teil der Insel nur mit wenigen grünen Pflanzen bedeckt, Erdfarben überwiegen. Hauptsehenswürdigkeit ist der Ort ,,Candelaria" mit seiner ,,Basilica de Nuestra Senora de Candelaria" direkt am Meer.


Es ist ein Wallfahrtsort mit einem groß angelegten Kirchplatz, denn hier hat eine dunkelhäutige Marienfigur, die Schutzpatronin der Kanaren, ihren Platz.


Farbenprächtige Gemälde schmücken die Basilica zusätzlich.



An der Uferprommenade des Kirchplatzes stehen auch die mächtigen Standbilder der ehemaligen Guanchen der Insel. Leider haben die kräftigen Wellen der letzten starken Stürme die Uferpromenade unterspült, so dass einige der Figuren demontiert werden mussten. Außerdem ist ein großer Teil der sich anschließenden Uferpromenade abgesperrt worden.



Candelaria von oben mit Blick nach Nordost.


Von Candelaria fahren wir nur ein kurzes Stück weiter südwärts in den beschaulichen Ort ,,El Puertito". Er verfügt über viele Appartmenthäuser/-wohnungen ohne überladen zu wirken. Die Uferpromenade führt an Restaurants und einigen Badestränden entlang.


Der Badestrand mit seinen Steinmolen erinnert uns an unseren heimischen Strand.


Nun folgt ein sehr langes Stück Autobahn in Richtung Südspitze Teneriffas. Um uns herum überwiegend sandsteinartige Felsenlandschaft. Vor dem ,,Airport Sur" fahren wir wieder hinunter an die Küste in den Ort ,,El Medano". Dieser quirlige Ort lebt von den vielen überwiegend jungen und junggebliebenen Wassersportlern, die auch in diesen Zeiten in großer Zahl ihre Freiluftsportarten ausüben. Dieser Ort liegt mitten in der Accelerationzone unterhalb des Teide und profitiert von dem beschleunigten Wind, der hier ankommt und den wir auf der Segeltour nach Santa Cruz mächtig zu spüren bekommen haben. Uns gefällt dieser Ort sehr, denn hier gibt es aufgrund der vielen Sandsteinfelsen lange breite Sandstrände





und an der Promenade am Ortsende auch Sandsteinkunst:



Nachdem wir ,,El Medano" ausgiebig genossen haben, zieht es uns zum Yachthafen ,,San Miguel", den wir 2018/19 zweimal für kurze Zeit angelaufen haben. Wir parken das Auto in ,,Los Abrigos" und schlendern an der langen Uferpromenade Richtung ,,Las Galletas". 


Es fällt auf, dass sich alle Ferienanlagen herausgeputzt haben und auf Gäste warten; einige wenige sind bereits angekommen.



Der Yachthafen sieht unverändert aus, 

 

es gibt auf dem Hardstand viel zu tun. 


Wir entdecken eines der Ruderboote, das hier -bereit für die Atlantiküberquerung- geparkt wurde. 


Etwas hat sich doch sehr zum Positiven entwickelt! Das Restaurant "La Torre" an der Hafeneinfahrt hat sich zu einem schicken gemütlichen Restaurant mit Blick auf den blauen Atlantik und das Hafenbecken gemausert. Hier kehren wir ein und stärken uns für die Rückfahrt nach ,,Santa Cruz".


Sonntag, 21. März 2021

Teneriffas Nordwesten

Santa Cruz de Tenerife 0,0 nm 
gesamt 2. Sabbatical 1.194,0 nm 
seit Start in Hamburg insgesamt 5.167,7 nm 

In den Wintermonaten 2020/21 sind auf den Kanaren außergewöhnlich viele Regen- bzw. Schneewolken in die Höhenlagen der Inseln geweht worden. Teilweise haben wir davon etwas mitbekommen, z.B. auf La Palma, als der trockene Barranco zu einem reißenden Fluss anschwoll, und wir auf der "Caldera" Schnee erblickten, oder als wir von La Gomera zum ersten Mal den Teide mit einer mächtigen Schneemütze bewundern konnten.

Ein positiver Effekt dieser nach mehreren Jahren von Trockenheit beachtlichen Regenmengen ist nicht nur die hohe Anzahl kräftig leuchtender Regenbögen, 

sondern auch das üppige Erwachen der Natur. Bereits auf El Hierro waren wir von den saftiggrünen Wiesen und blühenden Landschaften begeistert. Auch jetzt auf Teneriffa können wir uns gar nicht sattsehen an den verschwenderisch grünen und bunten Flächen im Anagagebige und entlang der Luvküste im Nordenwesten der Insel. 

Auch aufgrund der oben beschriebenen Wetterlage ist das Wetter auf Teneriffa/Santa Cruz nicht ständig sonnig. Es ist zwar meist angenehm warm, zzt. ziehen allerdings immer wieder Wolken vom Atlantik heran, die den Himmel bedecken und frischen kühlen Wind mitbringen. Weiter südlich auf der Insel ist es deutlich sonniger und wärmer. Deshalb haben wir uns, wenn blauer Himmel, Fernsicht und angenehme Temperaturen auch in den Höhenlagen zu erwarten sind, ein Auto gemietet. Da das Anagagebirge direkt an unseren Hafen angrenzt, haben wir den ersten Ausflug dorthin gemacht. Dank Freundin Neles Tipp steuern wir den Aussichtspunkt ,,Mirador Pico del Ingles" an, von dem aus wir einen traumhaftschönen Blick auf "Santa Cruz" und den Teide 

sowie auf "San Andres" mit den ankernden Kreuzfahrtschiffen und auch auf Gran Canarias Bergspitzen (im Hintergrund über den Wolken) haben.


Danach gönnen wir uns einen Abstecher hinunter nach "Bajamar/Punta del Hidalgo". Die Atlantikdünung sorgt hier in unmittelbarer Strandnähe für gewaltige Wellenexplosionen. Dieses Schauspiel hat uns schon vor zwei Jahren sehr beeindruckt.



Im Nordwesten fahren wir den ersten touristischen Ort der Insel ,,Puerto de la Cruz"  mit dem fast menschenleeren Manrique-Bad an (immerhin waren einige wenige Pools mit Wasser gefüllt und Gäste sind mit Abstand zugelassen).

Wir gehen zur alten Festung im stadtnahen Fischerhafen

und bummeln die Promenade entlang. Wir entdecken ein eingehäkeltes Haus, vielleicht eine sinnvolle(?) Beschäftigung in Coronazeiten.

Auf der Schnellstraße fahren wir weiter Richtung Westen zum Yachthafen von ,,Garachico". Dieser Hafen an der Luvküste ist uns von einem englischen Seglerpaar empfohlen worden. Der Hafen macht einen sicheren Eindruck. Allerdings läuft Schwell in den Hafen hinein, und er ist von dem hübschen Ort "Garachico" fußläufig ein gutes Stück entfernt. Bei stärkerem auflandigen Wind soll er wegen möglicher Grundseen nicht angelaufen werden.

"Garachico" war in früheren Zeiten ein Umschlagplatz für landwirtschaftliche Produkte. Eine restaurierte Festung mit einem kleinen Hafenbecken

sowie eine Verladebrücke und zwei Lagerhallen sind noch erhalten. 


In umittelbarer Nähe befinden sich wieder einmal schön angelegte Naturpools.


Auf dem alten Kai der Verladestation sind Steinskulpturen aufgestellt.

Der Ort selbst lädt mit seinen gepflegten Häusern und Plätzen zum Verweilen ein.



Wir fahren weiter nach Nordwesten und erreichen ,,Buenavista del Norte". Ein Ort der seinem Namen Ehre macht. Wir gönnen uns eine Pause auf einem schönen Platz 


und bestellen "Barraquito": süße Sahne - Likör - Kaffee - Milchschaum (von unten nach oben). Zum Trinken wird alles verrührt und schmeckt - süß, und alle Komponenten sind dennoch herauszuschmecken.


Weiter südlich etwas im Landesinneren kommen wir auf eine Bergstraße, die zum Ort "Masca" und zur bekannten "Masca-Schlucht" führt, einem beliebten Ausflugsziel für Wanderer. Wir schrauben uns durch blühende Landschaften in die Höhe und erreichen nach vielen Serpentinen Ort und Schlucht.






Wir sind fast allein hier, können uns aber die Mengen aktiver Wanderer in Nicht- Pandemiezeiten sehr gut vorstellen. Der Blick in die Schlucht hinein bis zum Meer langt uns und wir sind sehr beeindruckt von den gewaltigen Felsformationen. Der nun folgende Straßenverlauf ist weiterhin sehr kurvig, mit deutlich schmalerer Fahrbahn und weitgehend einspurig mit Ausweichbuchten. Wir sind froh, dass es kaum Gegenverkehr gibt. Die sehr lohnenswerte Erkundung der Nordwestküste ab "Puerto de la Cruz"ist für uns neu gewesen und hat uns sehr gefallen.