Sonntag, 21. März 2021

Teneriffas Nordwesten

Santa Cruz de Tenerife 0,0 nm 
gesamt 2. Sabbatical 1.194,0 nm 
seit Start in Hamburg insgesamt 5.167,7 nm 

In den Wintermonaten 2020/21 sind auf den Kanaren außergewöhnlich viele Regen- bzw. Schneewolken in die Höhenlagen der Inseln geweht worden. Teilweise haben wir davon etwas mitbekommen, z.B. auf La Palma, als der trockene Barranco zu einem reißenden Fluss anschwoll, und wir auf der "Caldera" Schnee erblickten, oder als wir von La Gomera zum ersten Mal den Teide mit einer mächtigen Schneemütze bewundern konnten.

Ein positiver Effekt dieser nach mehreren Jahren von Trockenheit beachtlichen Regenmengen ist nicht nur die hohe Anzahl kräftig leuchtender Regenbögen, 

sondern auch das üppige Erwachen der Natur. Bereits auf El Hierro waren wir von den saftiggrünen Wiesen und blühenden Landschaften begeistert. Auch jetzt auf Teneriffa können wir uns gar nicht sattsehen an den verschwenderisch grünen und bunten Flächen im Anagagebige und entlang der Luvküste im Nordenwesten der Insel. 

Auch aufgrund der oben beschriebenen Wetterlage ist das Wetter auf Teneriffa/Santa Cruz nicht ständig sonnig. Es ist zwar meist angenehm warm, zzt. ziehen allerdings immer wieder Wolken vom Atlantik heran, die den Himmel bedecken und frischen kühlen Wind mitbringen. Weiter südlich auf der Insel ist es deutlich sonniger und wärmer. Deshalb haben wir uns, wenn blauer Himmel, Fernsicht und angenehme Temperaturen auch in den Höhenlagen zu erwarten sind, ein Auto gemietet. Da das Anagagebirge direkt an unseren Hafen angrenzt, haben wir den ersten Ausflug dorthin gemacht. Dank Freundin Neles Tipp steuern wir den Aussichtspunkt ,,Mirador Pico del Ingles" an, von dem aus wir einen traumhaftschönen Blick auf "Santa Cruz" und den Teide 

sowie auf "San Andres" mit den ankernden Kreuzfahrtschiffen und auch auf Gran Canarias Bergspitzen (im Hintergrund über den Wolken) haben.


Danach gönnen wir uns einen Abstecher hinunter nach "Bajamar/Punta del Hidalgo". Die Atlantikdünung sorgt hier in unmittelbarer Strandnähe für gewaltige Wellenexplosionen. Dieses Schauspiel hat uns schon vor zwei Jahren sehr beeindruckt.



Im Nordwesten fahren wir den ersten touristischen Ort der Insel ,,Puerto de la Cruz"  mit dem fast menschenleeren Manrique-Bad an (immerhin waren einige wenige Pools mit Wasser gefüllt und Gäste sind mit Abstand zugelassen).

Wir gehen zur alten Festung im stadtnahen Fischerhafen

und bummeln die Promenade entlang. Wir entdecken ein eingehäkeltes Haus, vielleicht eine sinnvolle(?) Beschäftigung in Coronazeiten.

Auf der Schnellstraße fahren wir weiter Richtung Westen zum Yachthafen von ,,Garachico". Dieser Hafen an der Luvküste ist uns von einem englischen Seglerpaar empfohlen worden. Der Hafen macht einen sicheren Eindruck. Allerdings läuft Schwell in den Hafen hinein, und er ist von dem hübschen Ort "Garachico" fußläufig ein gutes Stück entfernt. Bei stärkerem auflandigen Wind soll er wegen möglicher Grundseen nicht angelaufen werden.

"Garachico" war in früheren Zeiten ein Umschlagplatz für landwirtschaftliche Produkte. Eine restaurierte Festung mit einem kleinen Hafenbecken

sowie eine Verladebrücke und zwei Lagerhallen sind noch erhalten. 


In umittelbarer Nähe befinden sich wieder einmal schön angelegte Naturpools.


Auf dem alten Kai der Verladestation sind Steinskulpturen aufgestellt.

Der Ort selbst lädt mit seinen gepflegten Häusern und Plätzen zum Verweilen ein.



Wir fahren weiter nach Nordwesten und erreichen ,,Buenavista del Norte". Ein Ort der seinem Namen Ehre macht. Wir gönnen uns eine Pause auf einem schönen Platz 


und bestellen "Barraquito": süße Sahne - Likör - Kaffee - Milchschaum (von unten nach oben). Zum Trinken wird alles verrührt und schmeckt - süß, und alle Komponenten sind dennoch herauszuschmecken.


Weiter südlich etwas im Landesinneren kommen wir auf eine Bergstraße, die zum Ort "Masca" und zur bekannten "Masca-Schlucht" führt, einem beliebten Ausflugsziel für Wanderer. Wir schrauben uns durch blühende Landschaften in die Höhe und erreichen nach vielen Serpentinen Ort und Schlucht.






Wir sind fast allein hier, können uns aber die Mengen aktiver Wanderer in Nicht- Pandemiezeiten sehr gut vorstellen. Der Blick in die Schlucht hinein bis zum Meer langt uns und wir sind sehr beeindruckt von den gewaltigen Felsformationen. Der nun folgende Straßenverlauf ist weiterhin sehr kurvig, mit deutlich schmalerer Fahrbahn und weitgehend einspurig mit Ausweichbuchten. Wir sind froh, dass es kaum Gegenverkehr gibt. Die sehr lohnenswerte Erkundung der Nordwestküste ab "Puerto de la Cruz"ist für uns neu gewesen und hat uns sehr gefallen.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen