Dienstag, 29. Mai 2018

Die erste Nacht auf der Nordsee

Norderney - Harlingen, 112 sm, gesamt 241,8 sm

Um 1100h, ca. 30 Minunten vor Hochwasser, verlassen wir den Hafen von Norderney. Bei den Seenotrettern der DGzRS fragen wir an, ob wir das Wattenfahrtwasser "Schluchtertief" mit 2 Metern Tiefgang des Häwelmann befahren können. Nach positiver Rückmeldung machen wir uns bei Flaute auf den Weg und haben vom Wasser aus einen schönen Blick auf Norderney.


Bei Mindestwassertiefen um sechs Meter sind wir gut auf das freie Wasser der Nordsee gekommen und konnten nach einer Stunde Motoren Segel setzen. Die angekündigte Windrichtung zwischen E und NE mit vorhergesagten 3 bis 4 Bft. sind ideal für eine längere Strecke mit Nachtfahrt. Wir segeln in der Küstenverkehrszone zwischen den Friesischen Inseln und dem Verkehrstrennungsgebiet westwärts. Der Autopilot steuert absolut zuvelässig nach den Wegepunkten, so dass wir uns außer gelegentlichem Ausguck uns dem Hingeben können, was wir möchten: klönen, Weitblick genießen, einfach nur Müßiggang, ... Zwischendurch bekommen wir Besuch von einer etwas erschöpft wirkenden Taube.


Nach einer schokofreien Müslimahlzeit wir sie auf das Hamburger Forschungsschiff "Atair" "übergeben", das sie sicher Richtung Borkum bringen wird. Mit Erreichen der Holländischen Hoheitsgewässer wird abends noch die erste Gastflagge dieser Reise gesetzt. Sie gehört nicht zu den Neuanschaffungen, da ich zum letzten Mal vor rd. 25 Jahren in diesen Gewässern unterwegs war.


Für die Nacht bergen wir  gegen 2300h das Großsegel. So kommen wir zwar etwas langsamer voran, sind aber für etwaige Windänderungen besser vorbereitet. Der Autopilot versieht weiterhin seit Stunden seien Dienst ganz hervorragen und macht seinem adligen Namen "Sir Henry" (so vor zwei Jahren von Nele getauft) alle Ehre: bescheiden (im Stromverbrauch), leise (im Schiff eingebaut) und ohne murren (macht was man ihm sagt).

Auf den Sonnenuntergang


folgt eine eine helle Mondnacht


so dass wir besten Bedingungen haben.

Ungemütlich wird es erst bei der Einfahrt in den recht breiten offenen Wattenstrom "Stortemelk" zwischen Ameland und Terschelling. Deutlich auffrischender Wind mit Böen bis 7 Bft. verbunden mit einer Kursänderung fast auf Gegenkurs und der Situation Wind gegen Strömungsrichtung des Wassers lassen nur noch geringe Fahrtgeschwindigkeiten zu. So benötigen wir für die rd. 20 sm bis nach Harlingen gut fünf Stunden, bis wir im Noorderhaven fest sind.


Nach einem kurzen Rund- und Einkaufsgang durch die Stadt


wird erstmal ausgefallener Schlaf nachgeholt.

1 Kommentar:

  1. Ihr kommt ja gut voran. Ist schön, regelmäßig von Euch zu hören. Ich hatte schon mal einen Kommentar geschrieben. Ist dieser jetzt angekommen? LG Manfred

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