Dienstag, 28. August 2018

Apartment Häwelmann vom 20.08.-26.08.2018

Leixoes-Porto-Guimaraes-Alto Douro-Lamego-Leixoes 0,0sm, 

Den Montag, 20.8.2018, verbringen wir in Leixoes und erkunden die umliegende Umgebung und das Hafengebiet. Direkt hinter der langen hohen Hafenmole liegt ein langer breiter Sandstrand, teilweise von Felsen umgeben. Eine sehr breite Strandpromenade schließt sich an dieses Gebiet an. Der Ort in diesem Teil von Leixoes besteht aus modernen Apartmenthäusern, kleineren Boutiquen, Strandbars und modernen Restaurants. Hier scheinen Portugiesen gern ihre Freizeit und ihren Urlaub zu verbringen. Wir entdecken in den Brandungswellen viele Wellensurfer. Auffallend sind die bunten ,,Strandzelte“, in denen sich die Badegäste aufhalten bzw. ihr Strandequipment aufbewahren.


Gegenüber des Yachthafens befinden sich ein Kreuzfahrtterminal mit einem auffälligen Gebäude in Form einer Muschel und ein sehr frequentierter Containerhafen. 


Diesem Gebiet schließt sich eine kleine alte Festungsanlage mit einem kleinen Altstadtkern an. Hier gibt es verschiedenste Restaurants. Wir essen hier frischen Fisch und Tintenfisch, gegrillt auf einem Holzkohlegrill, ein anderes Mal echte italienische Pizza. Aber eigentlich sind wir hier in Leixoes wegen der schönen Stadt Porto, auch heimliche Hauptstadt Portugals genannt. Deshalb steigen wir am Dienstag in Bus und Schnellbahn um in die Altstadt von Porto zu gelangen. Obwohl es ein sehr heißer Tag mit bis zu 31° ist, wimmelt die Stadt von Touristen aus aller Welt. Verständlich! Diese Stadt ist einmalig, hier scheint die Zeit in vielen Gassen stehengeblieben zu sein. Wir sind beeindruckt! 


Es gibt so viele Sehenswürdigkeiten und herrlich restaurierte Häuserfassaden neben Baufälligem mit Potential...


Deshalb beschließen wir,  "nur“ den nördlich des Flusses Douro gelegenen Teil der Altstadt mit seiner Uferpromenade zu erkunden. 


So endet unser Ausflug an der von Herrn Eiffel entworfenen Brücke. 


Unser Rückweg zurück führt uns vorbei am berühmten Bahnhof mit seinen Azulejos in der Eingangshalle.


Mittwoch erholen wir uns an Bord. Leider hüllt Nebel die ganze Küste ein. Damit verbreitet sich 
feuchte kühle Luft.


Neben dem Hafenbüro gibt es einen maritimen Shop, der auch Wäschewaschen und -trocknen anbietet. Mit dick gefüllten Taschen erscheinen wir im Geschäft und kurze Zeit später laufen alle Waschprogramme für uns auf Hochtouren. Abends können wir frische Bettwäsche und frische Handtücher bereits wieder in Gebrauch nehmen- angenehm!! In diesem Shop erfahren wir auch, dass wir dort ein Mietauto buchen können. Denn wir planen ins Alto DouroTal, dem Anbaugebiet des Portweins, zu fahren. Wir buchen ein Auto für Freitag und Samstag. Wir beschließen die auch an Neuem und sowieso sehr interessierten Segelfreunde Andrea und Andreas von unserem Vorhaben zu informieren und sie auf diese Touren einzuladen. Kurzentschlossen nehmen die zwei den Anker auf und ,,eilen“ im Nebel zu uns. Der Hafen ist mittlerweile aufgrund der nebligen schwachwindigen Wetterlage sehr voll geworden. Zum Glück ergattern sie den letzten freien Platz am Warteponton umzingelt von großen Yachten. Der Vorteil eines ,,kleineren“ Schiffes ist es auch, dass es in jede Lücke passt. Schon am nächsten Morgen können sie ebenfalls an einen Fingersteg verholen. Die Wiedersehensfreude ist auf beiden Seiten groß. Die Beiden machen einen Bordtag, und da wir erfahren haben, dass in Porto heute, am Donnerstag, 24.8.2018, die Sonne durch den Nebel kommen soll, beschließen wir den 2.Teil unserer Besichtigungstour zu unternehmen. Diesmal nehmen wir die Buslinie 500 und können mit einem Doppeldecker, natürlich oben sitzend, an der Küste entlang nach Porto fahren, was trotz des Nebels an der Küstenstraße interessant ist. Fast auf Höhe der obersten Etage der ,,Eiffel“-Brücke, eigentlich heißt sie Ponte de Luis I, verlassen wir den Bus und verbringen viel Zeit auf der Brücke. Tatsächlich scheint die Sonne und wir genießen die schönen Ausblicke und bewundern das Bauwerk. 


Außerdem begegnen wir der Schnellbahn und Miss Porto auf der Brücke. 


Der südliche Teil der Altstadt war früher der Ort, an dem der Wein aus den Anbaugebieten des Alto Douro in Fässern nach Porto in die Destillerien angelandet wurde. Dafür gab es bestimmte Bootstypen, genannt Barco Rabelo. Diese Segelboote konnten bis 1961 eingesetzt werden. Nach dem Bau von Staumauern mit Wasserkraftwerken konnten die Rabelos nicht mehr eingesetzt werden. Einige dieser 19-23m langen Boote liegen als Touristenattraktion am Ufer.


Ansonsten gleicht diese Seite des Ufers eher einer ,,Party“-Meile, die von Sandeman fest im Griff gehalten wird, aber mit schönen Aussichten auf die andere historische Seite der Stadt.


Eigentlich sollte man hier eine Besichtigung der Destillerien und Weinkeller verbunden mit einer Portweinprobe machen, aber uns ist hier nicht danach... Trotzdem setzen wir uns in eines der Restaurants und stärken uns. Danach schlendern wir noch zu den Terminals mit den Flusskreuzfahrtschiffen, von denen die Touristen auf eine mehrtägige Fahrt auf dem Douro starten. Danach gehen wir über den unteren Teil der Eiffel-Brücke zurück zur Bushaltestelle und fahren in unser ,,schwimmendes Appartement". Im Hafen verabreden wir uns noch mit Andrea und Andreas für den nächsten Tag um 1130h für einen kleineren Ausflug zur ,,Wiege der Nation“.

Die Übernahme des Autos am nächsten Vormittag klappt planmäßig. Der Nebel hat sich aufgelöst, die Sonne scheint und wir können zu viert starten. Zunächst geht es direkt an der Küste entlang. Wir fahren an traumhaft schönen Stränden entlang, die teilweise von Dünen eingefasst sind. Hier gibt es viele Häuser, die nach Ferienhäusern aussehen. Etwas weiter im Inland wird auffallend viel Mais angebaut. Wir erreichen unseren ersten Zielort Vila do CondeFreitags ist hier Markt, den wir natürlich abschreiten und einiges einkaufen.


Sehenwürdigkeit in Vila do Condo ist das Aquädukt aus dem 18. Jahrhundert von einer beeindruckenden noch erhaltenen Länge.


Dann gehen wir zum kleinen Hafen, der aber nur über sehr wenige Liegeplätze längsseits eines Steges verfügt. Auch hier liegt, wie in Baiona, ein Nachbau eines Segelschiffs aus der Flotte von Kolumbus. Weiter geht es jetzt auf einer Straße, die auf unserer ADAC-Karte als landschaftlich schön markiert ist. Mühsam und langsam fahren wir durch grüne hügelige Landschaft bis wir endlich unser Hauptziel des Tages erreichen: Guimaraes. Die als Weltkulturerbe ernannte Altstadt soll in Portugal jedes Schulkind als die Wiege der Nation kennen. 1132 gründete Alfonso Henriques (1111-85) hier das Königreich Portugal.


Ihm folgten weitere Alfonsos und somit entstanden eine Burg, ein Palast und verschiedene Kirchen, Plätze etc.


Wir können die Entscheidung  der UNESCO sehr gut nachvollziehen und schlendern lange durch diesen beeindruckenden Ort. An dieser Stelle möchte ich anmerken, dass Portugal eines der Länder mit den meist verliehenen Weltkulturerbe-Titeln ist. Dies soll auch der Grund sein, warum Portugal mehr Besucher pro Jahr hat, als seine Bevölkerungszahl.

Nach einem Erfrischungsgetränk geht es auf der Autobahn zurück an Bord. Wir sind alle müde und am nächsten Morgen soll es bereits um 1000h ins DouroTal gehen. Diesmal haben wir uns überlegt gleich auf der Autobahn möglichst weit ins DouroTal zu fahren. Denn das Alto DouroTal, ebenfalls Weltkulturerbe, beginnt erst 100 km von Porto entfernt. Man nennt dieses Weinanbaugebiet auch das Land der heißen Erde, weil es hier häufig Temperaturen  von über 40° gibt. Wir haben zum Glück nur  etwas über 30°. Seit dem 17. Jahrhundert wird der Wein aus dieser Region als Portwein bezeichnet. Die Douro Region ist die erste gesetzlich abgegrenzte Weinregion der Welt gewesen. 


Wir machen aber vorher noch einen kleinen Umweg in den Ort Lamego. Dort besuchen wir die Kirche Nossa Senhora dos Remedios mit dem beeindruckenden Treppenaufgang. Wir fahren allerdings bis zur Kirche auf den Berg und schauen uns die Treppen lieber von oben an.


Begeistert machen auch auf der weiteren Fahrt entlang des Douro-Ufers viele Fotostopps.


Natürlich wollen wir auch in einer der vielen Quintas eine Portweinprobe machen. Auf Empfehlung von Britta und Jens soll es die Quinta do Tedo im kleinen Ort Folgosa sein. Leider müssten wir dort 2,5 Stunden auf eine Führung in Englisch warten. So viel Zeit haben wir leider nicht. Enttäuscht sehen wir uns noch das schöne moderne Anwesen von außen an und fahren weiter auf Landstraßen am Douro entlang Richtung Porto. Nach einer Erfrischung mit herrlichem Ausblick beschließen wir, nach all den vielen Serpentinen, auf der Autobahn zu unserem Hafen zurückzufahren.


Gegen 1800 h sind wir zurück. Wir nutzen das Auto noch für einen Großeinkauf im Supermarkt und können u.a. unsere Wasser- und Weinvorräte gut auffüllen. Andrea und Andreas bedanken sich bei Ove, der uns zwei Tage sicher über alle portugiesischen Straßen gelenkt hat und mir als Reiseleiterin noch an diesem Abend mit einem selbstzubereiteten Abendessen an Bord der gemütlichen Lady Jean. Es gibt gebratenen Schwarzbarsch und Thunfisch (köstlich gewürzt) mit warmen Kartoffelwürfeln an grünem Salat mit gebratenen Schinkenwürfeln, lecker! Danke Andrea!! Dazu serviert uns Andreas gekühlten Weißwein. Am Sonntag, 25.8.2018, ist bei uns auf dem Häwelmann Bord- und Blogeintrag-Tag.

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