Donnerstag, 9. Mai 2019

Warten und wandern auf Porto Santo

Nach der Abreise von Lisa und Sven, dem erneuten Kojenwechsel, Wäsche waschen und diese an Bord trocknen und klarschiff machen,


sollten wir noch acht Tage Zeit haben bis zum geeigneten Wetterfenster für die Überfahrt ans Festland. Diese Zeit nutzen wir um täglich mit unseren Segelfreunden Regina und Bernd von der Marretje die Windentwicklung zu checken und uns darüber auszutauschen. Bereits am 29.04.2019 zeichnet sich ein mehrtägiges Wetterfenster ab, d.h. wir könnten in vier bis fünf Tagen starten. Deshalb wollen wir Vier noch unbedingt zwei gemeinsame Ausflüge machen.

Aus dem Blog von unseren Segelfreunden Dörte und Felix von der Festina Lente erinnere ich ein tolles Foto mit einer aus Basaltsäulen geformten Felsformation, die einer ,,Orgel" ähnelt. Diese befindet sich am

Pico de Ana Ferreira
einem 283m hohem Hügel im Südwesten der Insel. Regina ist unsere perfekte Tourenplanerin. Mit dem Elektro-Taxi, was zufällig vor dem Restaurant im Hafen steht, geht es bis zu einer kleinen Kapelle am Fuße des zu umwandernden Hügels. Schnell ist ein breiter Schotterweg gefunden, der uns an aufgeforsteten Nadelbäumen vorbei,


zunächst in Richtung Südwesten am Hang entlang mit Blick auf die Calheta Bucht führt.


Wenn wir zurückschauen, erblicken wir die Bucht mit der Hafenanlage.



Danach geht es abwärts und wir erreichen eine Asphaltstraße. Wir kommen an der modernen Kläranlage Porto Santos vorbei und hier geht es wieder einen Schotterweg den Hügel hinauf Richtung Nordosten. Wir haben einen herrlichen Ausblick auf die weiten Sandflächen dieser trockenen Insel und den Golfplatz.


Dann folgt ein kurzer etwas steilerer Abstieg und wir erreichen ein Plateau mit einem Parkplatz auf dem größere Geländewagen parken und Touristen für einen kurzen Fotostopp ausladen. So geht es also auch...

 

Wir erblicken die beeindruckenden Felsformationen.


Wir verweilen hier, schießen einige Fotos, nehmen ein kleines Picknick ein


und gehen wieder zurück zur Kapelle. Da wir fit sind, beschließen wir zu Fuß in den Ort Vila Baleira zu laufen. An der alten Anlegebrücke gibt es eine Bude mit leckerem Bolo do Caco (Brot mit Knoblauchbutter) und etwas zu trinken.


Dann noch schnell im Pingo Doce einkaufen und weiter bis zum Hafen laufen und den Tag gemütlich im Cockpit ausklingen lassen.

Calheta Bucht
Zwei Tage später, am Dienstag, 30.04.2019, unternehmen wir gemeinsam mit Regina und Bernd am späten Nachmittag bei Ebbe und Sonnenschein mal wieder einen ausgedehnten Strandspaziergang vom Hafen ausgehend in die Calheta Bucht (ca. 8km). Alle, die auf Porto Santo waren, schwärmen noch lange von diesem schönen Strandabschnitt. Wir haben noch einmal herrliche Ausblicke auf den Atlantik, die Weite dieses Sandstrandes und die Hügel dieser Insel.


Am Strand werden zunehmend Vorbereitungen für den Saisonbeginn im Mai getroffen.

 

Die Ebbe legt bizarre von den Wellen geformte Felsstrukturen frei.


Nach 2 Stunden erreichen wir unser Ziel.


In der Calheta Bucht gibt es ein gutes Restaurant mit schöner Aussicht, in das wir vier einkehren, um unser Abschiedsessen einzunehmen.


Abschied von Porto Santo, wo wir an meinem Geburtstag nachts vor ca. 7 Monaten ankamen, Abschied von ,,unseren" 7 Inseln im Atlantik, auf denen wir bei angenehmen Temperaturen überwintert haben, auch ein Abschied von unseren Segelfreunden. Denn in wenigen Tagen werden wir die Leinen losmachen, um wieder ans Festland zu gelangen, dann trennen sich unsere Seewege. Heute aber können wir uns noch vom Shuttle des Restaurantbetreibers kostenfrei und herrlich gesättigt in den nun schon im Dunklen liegenden Hafen zurückfahren lassen.

Am nächsten Tag läuft der Countdown, denn es zeichnet sich ab, dass wir am Freitag, 03.05.2019, starten werden. Es wird noch einmal Wäsche gewaschen, getrocknet und wegsortiert. Unser Grabbag für Notfälle auf See wird wieder gepackt und alles wird seeklar verstaut. Wir kaufen Vorräte, bunkern Wasser, kochen/braten Lebensmittel vor und Regina, Bernd und ich backen eifrig Bananenkuchen nach einem bewehrten Rezept ihrer Mutter.


Es kommt ein wenig Anspannung auf, obwohl das Wetterfenster super erscheint für uns alle. Denn wir werden nicht die Einzigen sein, die starten. Mit uns werden sich weitere fünf Crews auf den Weg ans europäische Festland machen.  Marretje will schon einen Abend vorher starten. Wir lassen Wind und Welle auch von Sebastian, ,,unserem" Wetterrouter, analysieren und für uns steht danach fest: wir starten am Freitag, da die Wellenhöhe bis dahin noch etwas abnehmen soll.

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