Montag, 16. Juli 2018

Weiter Richtung Cap Finisterre

A Coruna - Corme 36,6 sm, Corme - Camarinas 18,6 sm, gesamt 1.286,5 sm


Erst am Nachmittag des 12.07.2018 soll der Wind aus NE auffrischen. Daher laufen wir erst gegen Mittag aus A Coruna aus und motoren zunächst fast drei Stunden aus der Bucht auf den Atlantik hinaus. Ab 1500h können wir bei NE 3-4 Bft. in der Atlantikdünung vernünftig segeln und erreichen  um 1800h unsere Ankerbucht in Corme. Bis der Anker im Meersgrund fest sitzt, vergeht allerdings noch eine Stunde. Meine Befestigung des Ankers an der Kette passt leider nicht durch die Ankerhalterung hindurch. Daher machen wir mit einer langen Vorleine bei Lady Jeane fest, die vor uns den Anker geworfen hat, und ich installiere zwischen Anker und Kette den aufgrund der Bruchlast eigentlich nicht ausreichenden Wirbel. Für die nächste Zeit wird er halten.

Dann suchen wir in der Bucht den optimalen Ankerplatz für uns. Als wir meinen, diesen gefunden zu haben und den Anker fallen lassen, kommt ein anderer Segler aus seiner Kajüte und gibt uns den dringenden Hinweis, dass dies ein schlechter Platz sei wegen Unterwasserkabeln. Ich suche nach entsprechenden Markierungen an Land, finde aber keine. Ich glaube ihm und wir suchen einen neuen Platz. Bei Niedrigwasser ragt dann tatsächlich ein dicker reichhaltig bewachsener Kabelstumpf aus dem Wasser.

Die Pläne in unseren beiden Handbüchern Reeds und Imray stimmen nicht mit der Realität überein: Die in den Plänen noch verzeichneten gelben Tonnen sind eingezogen und die Fischzucht ist nicht mehr vorhanden. Das Kabel hingegen ist nicht vermerkt. Einmal mehr beweist sich: Letztlich zählt, was du siehst.



Es wird eine ruhige Nacht, obwohl ich alle zwei Stunden auch ohne Wecker aufwache und mich umschaue.

Am Freitag, 13.07.2018 (für mich immer ein Glückstag), gehen wir mittags ankerauf, um die kurze Strecke nach Camarinas im Ria de Camarinas zu segeln. "Rias" sind vergleichbar mit kleinen Fjorden, die im Inneren eine Flussmündung haben. Sonne, frischer Wind und eine recht hohe Atlantikdünung (bis zu 1,5 Meter) begleiten uns. Auf die Atlantikdünung "setzt" sich dann noch die Windsee auf, so dass schon recht beachtliche Wellen angerollt kommen. Unser Häwelmann schwimmt immer wie ein Korken obenauf und meistert auch diese Bedingungen bestens. Nur mit dem ausgerollten Vorsegel kommen wir bei NE 4-5Bft., in Böen 6 Bft., zügig voran. Insbesondere bei der Einfahrt in den Ria de Camarinas macht sich der "Düseneffekt" deutlich bemerkbar, indem der Wind um das Cabo Villano herumweht und erheblich auffrischt.

Im Gegensatz zur sehr abwechslungeichen Natur ist der Ort Camarinas wenig attraktiv. Der Hafen ist einfach, hat aber alles Erforderliche und ist mit € 20,- je Übernachtung relativ preiswert. Der oftmals graue nebelverhangene Himmel in den letzten Tagen verhindert weitere Bilder. Dennoch ist immer eine angenehme Temperatur.


In den nächsten Tagen erkunden wir die Umgebung und machen mit dem Schlauchboot einen mehrstündigen Ausflug dem Ria do Porto bis zum Ort A Ponte do Porto. Die Mündung fällt bei Niedrigwasser trocken, so dass bei unserem ersten Anlauf der Außenborder fast im Sand steckenbleibt.


Zwei Stunden später geht‘s besser.
Wir nehmen Andrea und Andreas von der Lady Jeane mit, so dass unser Schlauchboot mit vier Personen gut besetzt (= überladen) ist. Die Stimmung ist bestens und wir können uns besser unterhalten, als wenn wir immer von Schlauchboot zu Schlauchboot rufen müssen. Es wird machmal nur ein wenig naß. Narürlich ist der Benzinkanister zum Nachtanken dabei.


Die Flußränder sind bewachsen, und eigentlich fehlen nur noch ein paar Krokodile ...


Als es nicht mehr weitergeht, drehen wir um und tuckern zu unseren "Mutterschiffen" zurück. Ein gelungener Ausflug, einmal ganz anders als sonst.


Die Wanderung zum Cabo Villano führt uns durch die reichhaltige Natur, ist aber leider auch immer von Nebelschwaden begleitet, so dass wir nicht bis zum Leuchtfeuer gehen.

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