Montag, 2. Juli 2018

Das Wetterfenster, oder: Zeitvertreib in Camaret sur Mer

Nun sind wir seit einigen Tagen in Camaret sur Mer und checken täglich das Wetter. Die Aussichten sind so, wie wir es uns aufgrund der Berichte niemals vorgestellt haben: Flaute auf der gesamten Biskaya, und das mehr oder weniger auch für die kommende Woche. Mit allem habe ich gerechnet, aber nicht damit. Also heißt es, sich weiterhin in Geduld zu fassen, täglich das Wetter checken und darauf zu schauen, dass sich das passende Wetterfenster öffnet. Übrigens - aus dem Wetterfenster schaut man hinaus, in die Zukunft, um zu sehen, welches Wetter kommt und was uns somit erwartet.

Die Planungsgedanken sind: Wir benötigen für die vor uns liegenden 350 sm rd. 60 Stunden. Daraus ergibt sich, dass wir am Vormittag in Camaret starten, um dann nach drei Tagen und zwei Nächten auf See am Nachmittag des dritten Tages die Küste Nordspaniens zu erreichen. In dieser Zeitplanung muss noch das letzte Race um Logoff/Pointe du Ratz berücksichtigt werden. Wenn wir schneller sind, kommen wir demnach früher und auch in Helligkeit in Spanien an. Das ist ok. Langsamer als die planerisch zu Grunde gelegten durchschnittlich 5 Knoten werden wir nicht sein können, da bei zu weinig Wind und Fahrt im Schiff die Segel wegen der vom Atlantik in die Biskaya laufenden Dünung derartig schlagen werden, dass wir den Motor zur Hilfe nehmen und ggf. die Segel bergen müssen. Auch wenn das Ziel A Coruna sein wird, kann es dennoch sein, dass wir einen anderen Hafen anlaufen, der unter den aktuellen Bedingungen besser zu erreichen sein könnte. So findet auf Grund der Planung die Navigation immer zeitnah unter Berücksichtung der herrschenden Bedingungen unterwegs statt.

Die Vorbereitungen auf das längere Seestück beinhalten außer des Wetterchecks und der navigatorischen Planung die Versorgung vom Häwelmann und seiner Crew.
Der Einkauf wird am Tag vor der Abreise erledigt, damit alles möglichst frisch ist.
Unser Wassertank ist mit 200 Litern Fassungsvermögen groß genug, so dass wir mit vollem Tank starten und keine Engpässe haben werden.
Die Dieselvorräte sind bei der zu erwartenden Schwachwindtour schon ein anderes Thema. Der eingebaute Tank fasst 100 Liter und langt damit für rd. 50 Stunden Motorfahrt. In der Zeit legen wir rd. 250 sm zurück. Damit ist klar, dass wir nicht die ganze Entfernung unter Motor zurücklegen können. Zusätzlich werden wir daher 35 Liter in Kanistern mitnehmen, so dass wir unterwegs nachtanken können.


Damit kommen wir auf gut 60 Stunden Motorfahrt und eine Strecke von rd. 300 sm. Auch das langt also noch nicht bis nach Spanien, und so brauchen wir ein Mindestmaß an Wind, um unser Ziel zu erreichen. Übrigens: Unser Volvo D2-40 hat eine Öl- und Filterwechselintervall von 500 Stunden, so dass wir b.a.w. keine Serviceprobleme haben werden. 50 Stunden unter Motor würden nicht ins Gewicht fallen.

Bis es losgeht, erkunden wir Camaret und die Umgebung.

Camaret:


Besichtungung Fort Vauban:
Direkt unterhalb dieses Forts liegen wir im Hafen.
Das Fort ist Weltkulturerbe.


Fahrradtour in die Umgebung:


Nachtrag:
In Roscoff haben wir unsere Vereinskameraden aus dem Strander Yacht Club, Heidi und Peter Wulf mit ihrer "Düvel Ok",  getroffen.


Das neue Blog-Bild vom Häwelmann ist auf dem Weg von Roscoff nach Camaret von ihnen fotografiert worden. 
Vielen Dank dafür!

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