Mittwoch, 29. Juli 2020

Leben am Anker und Törn nach Albufeira

Ria Formosa/Culatra, ankern - Albufeira 24,7 sm 
gesamt 2. Sabbatical 33,0 sm 
seit Start in Hamburg insgesamt 4.006,5 sm



Insgesamt ankern wir 12 Tage vor Culatra. Das Wetter ist jeden Tag gleich: immer strahlend blauer Himmel, Temperaturen um 30° und wenig umlaufender Wind. Außer in zwei Nächten,  in denen sich der angekündigte Starkwind für zwei Stunden durchgesetzt hat. Wir halten sogar Ankerwache. So haben wir beobachten können, wie sich jeweils ein Schiff pro Nacht mitsamt dem Anker auf die Reise durch's Ankerfeld gemacht hat. Eines ist "gestrandet" und bei Niedrigwasser trockengefallen. Das andere blieb dann irgendwann am wieder greifenden Anker hängen. Glücklicherweise wurden alle Ankerlieger von Kollisionen verschont.



Wir haben uns noch in Faro gut mit haltbaren Lebensmitteln und Wasser eingedeckt. So ist das Angebot in den beiden kleinen Insel-Supermärkten für die ergänzende Versorgung  insbesondere mit frischem Obst und Gemüse ausreichend. Die Insel wird regelmäßig vom Festland aus versorgt, insbesondere aus Olhao. Dazu werden alle möglichen schwimmbaren Untersätze so schwer beladen wie irgend möglich.



Mit alten Treckern werden dann die Waren an die Restaurants und die Minimärkte verteilt.



Wir fahren alle zwei Tage mit dem Dinghy zum Einkaufen und Müll entsorgen ...





... und verbinden dies mit kurzen Spaziergängen im Ort. 



Dort ist es allerdings so heiß, dass es uns recht schnell in unser Lieblingsrestaurant mit Aussicht auf die Ankerbucht ...



... und danach wieder auf den Häwelmann unter das Sonnenschutzpersenning zurückzieht. Auch sind wir von den Vorbereitungsarbeiten auf dem Hardstand und der weiteren Ausrüstung noch erholungsbedürftig.

Das Einzige, was knapp wird, ist Wasser im Tank. Dies benötigen wir zum Abwaschen, Duschen nach dem Bad im Salzwasser, etc. Ein 5-Liter Trinkwasserkanister kostet im Minimarkt € 0,80 bis € 1,00.  Das ist auf jeden Fall günstiger als in einen Hafen zu fahren und dort nach Wasser zu suchen und dies natürlich auch zu bezahlen. Wir kaufen acht Kanister mit Trinkwasser ...



 ... und füllen den Inhalt mit einer einfachen Pumpe ausnahmsweise in den Tank.


Zum Trinken nehmen wir nur gekauftes Wasser aus Kanistern. Einer, mit dieser Pumpe ausgestattet, steht immer in der Pantry. Inzwischen wissen wir, dass es das Wassertaxi noch gibt. Dies bringt auf Anruf die gewünschte Menge Frischwasser zum ankernden Boot und pumpt es in den Tank. 100 Liter für € 5,00.


Natürlich darf ein ausgiebiger Gang am kilometerlangen Atlantikstrand der Insel Culatra nicht fehlen. Wir haben uns inzwischen daran gewöhnt, den Häwelmann am sicheren Anker tagsüber und auch abends für einen Drink alleinzulassen. Der Weg zum Strand führt durch den Ort ...




... und dann einmal quer über die Insel auf Bretterwegen über eine Mischung aus Salzwiesen und Dünen.





Wir beobachten die Cororna-Situation in Spanien, insbesondere in Andalusien. Dorthin würden wir gern als nächstes segeln, um nach Gibraltar zu kommen. Inzwischen ist in Andalusien Maskenpflicht in der Öffentlichkeit angeordnet. Freunde von uns sind dort am Strand angesprochen worden, dass sie einen Mund- Nasenschutz zu tragen hätten. Wir sind uns einig, dass wir dazu keine Lust haben und uns hier in Portugal recht sicher fühlen. Hier wird viel desinfiziert und nur in geschlossenen Räumen Maske getragen. Auf den Straßen läuft das Leben weitgehend normal ab. Es fehlen allerdings Urlauber, so dass es immer möglich ist Abstände einzuhalten. Daher entscheiden wir Gibraltar zunächst von unserer Reiseliste zu steichen und hier an der Algarve zu bleiben. Damit fällt Segeln eher gering aus. Dafür werden wir noch neue Plätze erkunden und bereits Bekanntes neu entdecken. So nehmen wir am Montag, 27.07.2020, um 0745h, kurz nach Sonnenaufgang vor Culatra den Anker auf 



und motoren bei fast Stauwasser durch die Lagune zur Ausfahrt.



So haben wir beim Verlasssen des Ria Formosa nur wenig verwirbeltes Wasser.


Leider ist auch auf dem Atlantik nur ganz schwacher Wind. Wir lassen den Motor laufen und nehmen zur Stützung gegen Schaukeln im Schwell zeitweise das Vorsegel hinzu. Bereits um 1250h liegen wir in Albufeira an unserem vorgebuchten Liegeplatz. Das Hafenbecken ist umgeben von bunt angestrichenen Ferienwohnungen. Alles sieht frisch renoviert aus und wartet auf Gäste. Auch hier ist es jedoch erschreckend leer.


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