Mittwoch, 8. Juli 2020

Heiß, heiß,heiß ...

Faro Hardstand 0,0 sm
Seit Start in Hamburg insgesamt 3.973,5 sm

.... es ist unglaublich heiß hier im Juli, Tagestemperaturen um 30°, im Schatten natürlich, doch der ist kaum zu finden. Die Sonne steht fast senkrecht. Auf dem Hardstand ist dieser nur unter den Booten zu finden, ansonsten mehrere tausend Quadratmeter Beton.

Aber der Reihe nach:
Die Coronasituation und die diversen Flugabsagen von Eurowings haben dazu geführt, dass Barbara und ich gemeinsam am Dienstag, 01.07.2020, zu Hause gestartet sind. So konnten wir auch noch den  Geburtstag von Sven gemeinsam feiern. Die Tage vor dem Abflug waren mit Abschiedstreffen und natürlich mit Garten und Wohnung Klarmachen und Packen gefüllt. Dabei ist Letzteres relativ problemlos gewesen, da noch von Anfang März, dem geplanten Start vor Corona, die gepackten Koffer im Keller eingelagert waren. Nur ist im Laufe der Zeit immer wieder etwas hinzugekommen, so dass wir am Tag vor dem Abflug noch schnell weitere 23 kg. Gepäck hinzugebucht haben.

Der Kielexx zum Hamburger Flughafen ist noch nicht wieder in Betrieb. So sind wir super dankbar, dass uns Elke morgens um 0800h zu Hause abholt und uns mit ca 80 kg Gepäck ganz bequem zum Flughafen fährt. Vielen herzlichen Dank dafür, Elke!!! Ihr Mann Sven kommt zum Verabschieden auch noch einmal kurz vorbei.


Den Hamburger Flughafen haben wir noch nie so leer erlebt.



Der erste Stopp ist in Amsterdam nach gut einer Stunde Flug.



Die Anzeigetafeln auf dem Flughafen Schipohl sind recht übersichtlich.



Nach rd. drei Stunden Aufenthalt geht's weiter nach Faro. Das Shoppingangebot auf den Flughäfen ist stark eingeschränkt - viele Geschäfte sind geschlossen. Es läuft alles sehr diszipliniert und perfekt organisiert ab. Auf dem Landeanflug nach Faro können wir den Hardstand gut sehen, wo unser Häwelmann auf uns wartet. Auf dem Bild ist Niedrigwasser in der Lagune. Wir werden bei Hochwasser gekrant, so dass wir dann auch mit zwei Metern Tiefgang gut durch's Watt kommen.


Das erste Ziel ist unser Hotelzimmer bei Afonso III. Bei der Buchung ist etwas schief gegangen, so dass nur ein Gast angemeldet war. Wir haben dann ein Zweibettzimmer im vierten Stock bekommen mit herrlichem Blick über die Lagunge.


Unser Weg führt uns dann zum Häwelmann, der unglaublich eingestaubt aber ansonsten unversehrt auf uns wartet.


Auch innen ist alles in bestem Zustand: keine krabbelnden Tierchen, alle Akkus sind ok, keine fauligen Wasserreste in den Senken der Leitungen, kein Regenwasser in der Bilge, kein muffiger Geruch im Schiff, es ist nur heiß, heiß, heiß, ...

So fangen wir am Mittwoch, 02.07.2020, gleich mit den Überholungsarbeiten an, um wieder seeklar zu werden:
Entfernen der Gitterplane, die wir als UV-Schutz gespannt haben.


Abnehmen der Plastikfolie über Ankerkastendeckel und Vorluk. Diese hatten wir zugeklebt, damit sich kein Wasser sammeln konnte - die Wasserabläufe sind jeweils vorn. Das Schiff ist vorn deutlich höher aufgebockt als achtern. Die UV-Strahlung hat ganze Arbeit geleistet. Die Folie ist brüchig und vergilbt, hat aber seinen Zweck sehr gut erfüllt.


Mit viel Wasser werden das Deck und das Cockpit gespült und geschrubbt.


Innen sieht es noch etwas wild aus. Wegen der Hitze kann hier nur morgens oder gegen Abend etwas gearbeitet werden.


Unser "Werkstattwagen" hilft, dass wir nicht jedes Stück einzelnd hin- und hertragen müssen.


Ein neuer Unterwasseranstrich ist fällig. Vorteil bei dieser Arbeit ist, dass das Antifouling immer auf der Schattenseite gerollt werden kann. Wegen der hohen Temperaturen haben wir zusätzlich ca. 1,5 Liter Verdünnung benötigt, um die Farbe streichfähig zu halten. Nach 5 Minuten bildet sich in der Farbwanne auf der Farbe eine Haut wie bei abkühlendem Kakao.



Auch die Pausen können wir gleich im Schatten unter dem Schiff verbringen.


Fertig!


Vom Hardstand soll es in ca. einer Woche an den Anker im Ria Formosa gehen. Einen Hafen mit Gastplätzen gibt es derzeit in der Region nicht. Daher wird das weitere Auftakeln am Anker stattfinden. Deshalb wird schnell noch  eine komplette Wartung der Ankerwinsch durchgeführt, die sowieso erforderlich ist.


Heute am Dienstag, 07.07.2020, haben wir noch alle versandeten Fallen gespült und das Vorsegel gesetzt, damit wir für den Fall eines Motorausfalls an den Ankerplatz segeln können. Gegen 1500h sind wir vor der Hitze in unser klimatisiertes Hotelzimmer geflohen.

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