Samstag, 13. Juli 2019

Kreuzen und kreuz und quer durch Ayamonte

Mazagon - Ayamonte 34,7 sm
gesamt3.920,9 sm


Nachdem wir in den vergangenen Tagen Mazagon besser kennen gelernt haben, legen wir am Samstag, 06.07.2019, morgens um 1015h ab. Wir setzen noch im Fluss die Segel. Schnell verschwindet die hohe Mole vom Hafen Mazagon achteraus.


Der Wind weht zunächst schwach aus NW, so dass wir nach Monaten zum ersten Mal wieder kreuzen müssen. Unser erster Schlag führt uns hinaus auf See, vorbei an der Festmachertonne für die Tanker, die hier an einer Pipeline zum Entladen andocken.


Es ist wieder einmal sonnig und warm.


Der Wind nimmt mit höher steigender Sonne langsam zu. Nach der Wende um 1230h auf Steuerbordbug dreht der Wind westlicher, so dass wir bald unseren Zielhafen fast anliegen können. Unterwegs halten wir gut Ausschau nach Fischernezten, deren Bezeichnung nicht immer so gut ist wie die beiden folgenden Bilder zeigen.


Um 1430h hat der Wind auf W 5-6 Bft. zugenommen. Wir stecken das erste Reff ins Großsegel. Die Wellen in der Bucht von Cadiz sind nicht sehr hoch. Die Atlantikdünung kommt hier nicht an. Daher bleibt es bei angenehmem Segeln mit lediglich ein paar Spritzern an Deck.


Nach einem kurzen Holeschlag für mehr Höhe rollen wir um 1710h in der Mündung des Rio Guadiana die Genua ein und fallen ab ins Fahrwasser. Wir rauschen mit 8 bis 9 Knoten unter einfach gerefftem Groß mit der Stömung in den Fluss. Um 1730h sind wir fest am Fingerponton. Das gemeinsame Abendessen mit Heike und Axel von der SY Magneta ist gesichert!

Ayamonte liegt auf der spanischen Seite des Grenzflusses Rio Guadiana. Der Hafen ist wie ein Stichkanal vom Fluss abgehend in die Mündung eines Nebenflusses gebaut. Er liegt direkt gegenüber der lebhaften Altstadt.


Auf unserem Stadtgang kommen wir an einer Stierkampfarena vorbei


und haben von einer Anhöhe einen herrlichen Weitblick den Fluss aufwärts ins Hinterland nach Portugal


und auf die Brücke.


Da wir den Häwelmann bald an Land stellen werden, sind wir auch mit entsprechenden  Vorbereitungen beschäftigt. Immerhin leben wir seit über einem Jahr auf dem Schiff. Das Atlantikwasser ist deutlich salziger als das der Ostsee. Daher entwickelt sich selbst auf V4A regelmäßig ein rostiger Belag, der entfernt werden muss. Auch die Segel werden nun mehrfach mit Süßwasser gespült, damit sie zusammengepackt nicht gammeln können.


Die Sichtung des Schuhbestandes ergibt die sagenhafte Anzahl von 25 Paaren, von denen jeder von uns maximal vier Paar genutzt hat. Die nicht benötigten Paare werden zusammengepackt und verstaut, nur zwei Paar landen auf den neu gebildeten Stapel "nach Hause".


Selbst so banale Dinge wie Gardinen waschen ist an der Reihe. An einzelnen Stellen haben sich Spakflecke gebildet, die mit leichter Chlorlösung gut zu entfernen sind.


Problematischer ist, dass sich trotz getönter Fensterscheiben die Raffbänder durch UV-Strahlung zersetzen.


Wir werden die Gardinen zum Nähen bringen müssen.

Wir verbringen noch einige Tage mit einer Mischung aus Bootspflege und Ausflügen, bevor wir Ende der kommenden Woche in den Ria Formosa nach Culatra segeln.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen