Sonntag, 3. Februar 2019

Großstadtfans?

Santa Cruz de Tenerife 0,0sm



Unseren treuen Bloglesern ist bestimmt schon aufgefallen, dass wir für unsere langen Liegezeiten und damit verbundenen langen Bordaufenthalte gern in oder in der Nähe von großen Städten liegen. In Galicien und an der portugiesischen Küste war dies bereits teilweise so, aber seit wir hier auf den Inseln im Atlantik angekommen sind, fällt es uns noch stärker auf: Madeira/Funchal 18 Tage, Lanzarote/Arrecife 31Tage, Gran Canaria/Las Palmas 36 Tage, Teneriffa/Santa Cruz de Tenerife -15 Tage. Unser Ziel ist ja auch, auf den Kanaren zu überwintern. Dies führt zwangsläufig zu längeren Liegezeiten und bringt uns somit dem Leben auf den Kanaren ein Stückchen näher. Für uns Langzeitlieger gibt es darüber hinaus in der Nebensaison (ca. von Oktober bis März) attraktive günstige Angebote, die wir dann gerne nutzen. Außerdem gefallen uns die sehr guten Versorgungsmöglichkeiten, die Vielzahl an Restaurants, natürlich die urbane abwechslungsreiche Atmosphäre mit ihren schönen Gebäuden, den Grünanlagen, Flaniermeilen und gemütlichen Gassen sowie das große Angebot an Fortbewegungsmitteln, das unkompliziert Ausflüge in die ländliche Umgebung oder zu Sehenswürdigkeiten ermöglicht. Santa Cruz de Tenerife ist genau so eine Stadt. Der Yachthafen liegt unmittelbar gegenüber des Stadtzentrums. Nur wenig weiter Richtung Norden und nur durch eine breite Hafenmole getrennt befindet sich das Kreuzfahrt- und Fährterminal. Dahinter steigen gleich die Berge des in Richtung Norden und Osten verlaufenden Anaga-Gebirges auf.


Für die Touristen wird gerade eine neue moderne Uferpromenade gestaltet, deshalb gibt es hier eine große lang gezogene Baustelle. Die runden Betonbecken, die bald mit Meerwasser gefüllt sein werden, sind schon sehr gut zu erkennen. Und wir können uns jetzt schon vorstellen wie man von dort aus am Hafenleben teilnehmen und den Blick auf den Atlantik genießen kann.


Einen ersten Eindruck dieser Atmosphäre erhalten wir auf der Plaza de Espania, wo sich  bereits ein auffallend türkis leuchtender Salzwassersee mit Fontäne befindet.


Dieser liegt zu Füßen des Palacio Insular mit seinem Uhrenturm, der im Monumentalstil in den 1930er Jahren errichtet wurde und heute die Inselregierung beherbergt.

Auch das Monomento de los Caidos erhebt sich hier in beachtliche Höhe und erinnert mit seinem nachts beleuchteten Kreuz an die im spanischen Bürgerkrieg gefallenen Tinerfenos (Einwohner Teneriffas).


Wer gerne bummelt und shoppen geht, kann sich in den angrenzenden Fußgängerzonen
ausleben 


und sich dann in den vielen kleinen Parks mit einer Erfrischung erholen. Besonders beeindruckt hat uns der Parque Garcia Sanabria mit seinen Papageien, die in den Bäumen gut zu hören aber nur schwer zu entdecken sind, 


die dort mit Kachelbildern verzierten Bänke 


und die mit Frühlingsblumen gestaltete Blumenuhr.


Ein weiteres sehenswertes Ziel ist der Mercado de Nuestra Senora de Afrika. Das groß angelegte Marktgebäude entstand in der Franco-Zeit und soll den Eindruck eines stilisierten kanarischen Dorfes vermitteln.


Vormittags herrscht hier großer Trubel und an bunten Ständen wird angeboten, was Land und Meer hergeben. Hier macht es Spaß einzukaufen.


Von hier aus ist der hohe Glockenturm der ältesten Kirche der Stadt nicht zu übersehen. Vom Ausguck des Glockenturms wurde einst die Küste überwacht. 


Ein weiteres schönes Ausflugsziel beim Erkunden von Santa Cruz ist das Auditorio de Tenerife,


am besten eine halbe Stunde vor Sonnenuntergang. Bei guter Sicht kann man hier einen wunderbaren Blick auf die gegenüberliegende Insel Gran Canaria, die vom untergehenden Sonnenlicht angestrahlt wird, erhaschen 


und kann vielleicht den Trommlern einer Karnevalsgruppe beim Üben zuhören. 


Das futuristisch anmutende Gebäude liegt genau gegenüber der Hafeneinfahrt zum Yachthafen und hatte uns am späten Abend beim Einlaufen bereits den Weg gewiesen. Vom Wasser aus sieht das Gebäude eher wie ein Backenzahn aus..., 


aber von Land aus ist die Wellenform gut zu erkennen und überragt die Promenade auf imposante Weise. 


Erst bei näherem Betrachten entdeckt man die vielen weiß glänzenden Mosaiksteine, die aussehen wie zersprungene und wieder zusammengefügte Kachelstücke.


Wenn der Erweiterungsbau der Promenade entlang des Hafens fertiggestellt ist, kann man entspannt vom Yachthafen in ca. 20 Minuten hierher gehen. Hinter dem Auditorium sind noch weitere Besonderheiten zu entdecken, z.B. die mit berühmten Musikern bemalten Steine der Hafenmole. Mal etwas anderes als die Motive, die die Atlantiküberquerer gern auf den Hafenmolen hinterlassen.


Weitere Besonderheiten sind das kleine Kastell, die Skulptur von Manrique und der sich hinter Mauern befindende Aquapark (Ähnlichkeit mit Manriques Baustil auf Lanzarote). 


Wie wir eingangs geschrieben haben, nutzen wir sehr gern das öffentliche Verkehrsnetz.
Diesmal haben uns die Langfahrtsegler Katrin und Peter von der Florentine einen sehr guten Tipp gegeben. Wir sollen mit der Straßenbahn (es gibt nur eine Linie) vom Zentrum aus bis zur Endstation fahren. So erreichen wir nach ca. 20 min Fahrt (1,35 Euro pro Fahrt u. Pers.) den überaus sehenswerten alten Stadtkern La Laguna, der einmal Inselhauptstadt war. Die Fahrt führt uns in die Berge und wir haben tolle Ausblicke auf den Atlantik, Santa Cruz und sind zusammen mit vielen spanischen Schülern, die Schulschluss haben. 


Oben in La Laguna angekommen wird uns kalt: 15 Grad! Das sind wir gar nicht mehr gewohnt! Zum Glück haben wir warme Jacken mit. Nach einem kurzen Spaziergang biegen wir ab ins Altstadtzentrum. Viele breit angelegte Altstadtgassen sind heute Fußgängerzonen. 


Wir schlendern durch diese hindurch und kommen automatisch an vielen Sehenswürdigkeiten vorbei. Auffallend sind die sehr gut restaurierten Fassaden sehr vieler Gebäude. 


Später lese ich, dass die Altstadt von San Cristobal de La Lagunas seit 1999 UNESCO Weltkulturerbe ist. So hat sich La Laguna ihren typisch kanarischen Architekturstil erhalten können. Diese koloniale Architektur soll Vorbild vieler lateinamerikanischer Städte gewesen sein.


Die gepflasterten Straßen und der Kolonialstil der Gebäude machen diese Stadt einzigartig.
Wir schlendern 3 Stunden durch Parallel- und Seitenstraßen und in viele historische Gebäude dürfen wir kostenlos eintreten und diese besichtigen. Viele werden als öffentliche Verwaltungsgebäude genutzt.



Besonders gut gefallen haben uns das sehr gut restaurierte Santa Catalina Kloster 


und die Fassade des Teatro


Zwischendurch werden auch die notwendigen Banalitäten des Alltags nebenbei erledigt...


Da La Laguna auch Universitätsstadt ist, begegnen uns viele junge Menschen, die in kleineren Gruppen unterwegs sind und so die Altstadt beleben. Da Nebensaison ist, ist hier wenig Tourismusbetrieb. Aber wir können uns gut vorstellen, was hier sonst los sein könnte!

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