Dienstag, 18. September 2018

Lissabon

Lissabon - Donnerstag, 06.09.2018, bis Montag, 17.09.2018
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Wir haben mit der Marina Oeiras im Vorort von Lissabon einen Volltreffer gelandet. Die Hafenanlagen sind sehr gepflegt und die Preise moderat. Jeden Morgen werden uns vier frische Brötchen ins Cockpit gelegt. Einmal die Promenade am Hafen überquert, liegt ein Schwimmbad, welches wir kostenfrei mit benutzen können. Ein echter Luxus, abends nach den heißen Tagen in der Stadt im Schwimmbad abzukühlen und frisch geduscht den Abend an Bord im warmen Wind im Cockpit bei einem Glas Wein zu verbringen. Vom Hafen aus sind Bahn, Bus und Supermarkt innnerhalb von rd. 15 Minuten zu Fuß zu erreichen.

Lissabon ist eine lebhafte abwechslungsreiche Stadt, die uns ausgesprochen gut gefällt. Es gibt dort so viel zu sehen, dass wir uns auf eine Auswahl beschränken müssen.

Der Stadtteil Belem erstreckt sich vom Torre de Belem bis zu den Docas unterhalb der Brücke.


Eine  gut ausgebaute breite Promenade entlang des Tejo verbindet diese markanten Eckpunkte dieses Stadtteils.


Auf dieser Route entdecken wir folgende Sehenswürdigkeiten: Torre de Belem (Weltkulturerbe, errichtet zur Kontrolle und zum Schutz der Zufahrt nach Lissabon über den Tejo),


das Denkmal der Entdeckungen (1960 eröffnet zum 500. Todestag von Heinrich dem Seefahrer, und weiteren 35 Skulpturen der wichtigsten Persönlichkeiten aus dem Zeitalter der Entdeckungen)


und das Hieronimuskloster (Ursprung liegt in einer von Heinrich dem Seefahrer gegründeten Kapelle, die Mönche leisteten dort den Seefahrern Hilfe).


Aber auch zeitgenössische kunstvolle Bauwerke sind in diesem Stadtteil zu sehen, wie diverse Bauten von Museen, insbesondere das Gebäude in Form einer Meereswelle (eröffnet 2017, gehört zum ehemaligen Elektrizitätshauptwerk in dem ein Kulturzentrum und Museum untergebracht sind, auch MAAT genannt).


Lissabon ist auf sieben Hügeln errichtet, von denen nur ein Teil aus Felsen besteht. Wegen der Höhenunterschiede gibt es in der Stadt eine Reihe von Elevators, Straßenbahnen sowie Rolltreppen,
um einen bequemen Anstieg zu ermöglichen.

Zum Glück gibt es auch Treppen, wenn die Rolltreppe gerade repariert wird.
Auf einem der Felsenhügel liegt der Stadtteil Alfama. Er ist der älteste Stadtteil von Lissabon, der ursprünglich geblieben ist. Das liegt daran, dass Alfama auf Felsen gebaut ist, so dass dieser Stadtteil das verheerende Erdbeben von 1755 weitestgehend unbeschadet überstanden hat. Hier lebten früher Fischer und Handwerker. Heute ist Alfama bekannt für seine engen Altstadtgassen, in denen sich zahlreiche Fado-Restaurants und ein Fado-Museum befinden.


Über Alfama tront die Burg Castelo de Sao Jorge mit fantastischen Blicken über die gesamte Stadt. Ursprünge der Festung kommen aus dem 11. Jahrhundert. Auch die Burg wurde durch das Erbeben 1755 teilweise zerstört, ist aber wieder aufgebaut und restauriert worden.
Vor dem Eingang trifft Barbara  mit großem Hallo ihre Kollegin Özlem.


Im Gegensatz dazu ist der angrenzende Stadtteil Baixa von dem Erdbeben 1755 vollständig zerstört worden und ist mit schachbrettartig angelegten Straßen wieder aufgebaut worden. Daher ist dieser Teil deutlich moderner und geprägt durch breite Einkaufsstraßen und großzügige Plätze. An der Stelle, wo heute das Reiterdenkmal steht, befand sich vor dem Erdbeben der Königspalast.



Ein nobler Vorort von Lissabon an der Tejo-Mündung ist Cascais. Cascais ist ein touristisch und von Bade- und Strandleben geprägter Ort mit Altstadt und mediterranem Flair. Geprägt wird er weiterhin durch eine große moderne (und teure) Marina mit Superyachten. Auch hier gibt es alte Festungsanlagen, die in diesem Fall allerdings durch passende Neubauten zu einem Hotel erweitert sind (Pousada).

Auf vielfache Empfehlng machen auch wir einen Ausflug ca. 40 km ins Binnenland nach Sintra (Altstadt und Quinta da Regaleira sind Weltkulturerbe).


Um die Stadt herum liegen weitläufige Wälder und Parkanlagen, in denen verstreut zahlreiche große Herrenhäuser und Villen sind. Diese Vielfalt ist an einem eintägigen Ausflug nicht zu erfassen. Wir besuchen daher zunächst den Palacio da Pena. Dieser ist derartig überlaufen von Touristen, dass wir fast eine Stunde Schlange stehen, bevor wir das Eingangstor erreichen. Die Schlange setzt sich im Palacio fort, sodass wir uns im wahrsten Sinne des Wortes hindurch schlängeln. Wir sehen ein Sammelsurium von Kitsch und Stilmix, der uns nicht sehr begeistert. Gesamteindruck: Neuschwanstein von Portugal. Muss man nicht unbedingt gesehen haben, ist aber die am häufigsten besuchte Attraktion in Portugal.


Begeisternd allerdings sind die Ausblicke auf die Landschaft bis nach Lissabon, auf den Verlauf des Tejo sowie bis zum Atlantik.


Auch an der Bushaltestelle haben wir 45 Minuten in der Schlange gestanden, um wieder in die Altstadt zurückzukehren. Wir würden nach unseren heutigen Erfahrungen die Besichtgung einer der typischen Villen wie z.B. der Quinta da Regaleira am Stadtrand bevorzugen.

Am Sonnabend, 15.09.2018, besuchen wir dann noch einmal Lissabon. Es ist ein traumhaft warmer sonniger Tag mit Schlendern am Tejo, Aufsuchen neuer Gassen in der Alfama, Besichtigung der Kathedrale und einem leckeren Abendessen in der Baixa.


Ein herrlicher 65. Geburtstag

Nun bereiten wir uns und den Häwelmann auf die Passage nach Porto Santo/Madeira vor.

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