Freitag, 22. Januar 2021

El Hierro - Zum Ende Europas

La Palma/Tazacorte - El Hierro/La Estaca 53,0 nm 
gesamt 2. Sabbatical 1.082,4 nm 
seit Start in Hamburg insgesamt 5.056,1 nm




Am Sonnabend, 16.01.2021, haben wir das Mietauto im Kreuzfahrtterminal in Santa Cruz abgegeben. Anschließend machen wir einen "Schlendertag" durch die Stadt. Mit dem Bus um 1530h ab Santa Cruz fahren wir über Los Llanos nach Tazacorte zum Häwelmann zurück. So können wir während der Busfahrt noch einmal die Insel anschauen. Den Sonntag verbringen wir mit "Klarschiff machen", d.h. alle Persennige reinigen und zusammenlegen, Schoten anschlagen, Stauräume prüfen, dass nichts in den Wellen klappert oder gar zerbricht, ...

Die Wind- und Wettervorhersage für Montag verspricht einen sonnigen Tag. In der Abdeckung der Inseln erwarten uns jeweils schwache Winde um 5 kn und zwischen den Inseln frischer Wind aus NE bis zu 20 kn. Die Wellenhöhe soll bis 1,80 Meter bei einer Frequenz von 6 bis 11 Sekunden betragen, also durchaus angenehm. Erstaunlich ist nur, dass Windy in einigen Regionen Wellenfrequenzen von 3 Sekunden bei einer Höhe von 1,40 Metern angibt. Wir können uns keinen Reim darauf machen, lassen uns davon nicht beeindrucken und fahren los. 

Wir haben eine tolle Zeit auf La Palma gehabt und viele nette Leute kennen gelernt.

Am Montag, 18.01.2021, legen wir um 0845h in Tazacorte ab. Wir rollen das Vorsegel aus und lassen den Motor zunächst weiterhin mitlaufen.

Wir verlassen den Hafen von Tazacorte

Morgensonne über La Palma

Ein letzer Blick auf die Küste von La Palma

Um 1030h setzen wir zusätzlich das Großsegel im 1. Reff, da uns ja noch frischer Wind erwartet. Um 1140h können wir den Motor ausstellen und endlich segeln. Der "Frieden" dauert erwartungsgemäß nicht lange, so dass wir bereits 5 Minuten später das 2. Reff ins Großsegel einstecken. Die Windrichtung entspricht jedoch nicht der Vorhersage, sondern hat sich auf SE eingependelt. So segeln wir die kommenden Stunden mit ca. 60° Windwinkel und im Schnitt über 7 kn Fahrt über Grund unserem Ziel entgegen. 

Strahlend blauer Himmel und Sonnenschein auf dem Atlantik

Da bringt das Steuern mal wieder richtig Spaß und unser Autopilot "Sir Henry" hat frei. Ab 1500h lässt der Wind allmählich nach, so dass wir sukzessive die Reffs aus dem Großsegel ausschütten und Sir Henry die Arbeit übernehmen lassen. Barbara und ich gehen in einen Chill-Modus über. Schließlich sind wir so frühes Aufstehen gar nicht mehr gewohnt und holen daher unterwegs etwas Schlaf nach. Auf dem freien Wasser ist sowieso nichts los - lediglich ein Segler begegnet uns auf der gesamten Tour in angemessenem Abstand. 

El Hierro am späten Nachmittag

Um 1740h haben wir die NE-Spitze von El Hierro querab und damit lässt der Wind weiter nach. 

El Hierro voraus

Unsere Anrufe über UKW-Seefunk Kanal 16/Harbour Controll und Kanal 14/Marina La Estaca bleiben unbeantwortet, so dass wir einfach in den Hafen einlaufen und uns einen Platz suchen. Freie Plätze gibt es in dem recht neuen Hafen mit den modernen Schwimmstegen und Fingerpontons reichlich. Um 1900h sind wir mit dem letzten "Büchsenlicht" im Hafen von La Estaca fest, nach einem weiteren herrlichen Segeltag auf dem Atlantik zwischen den Kanarischen Inseln. Wir möchten diese Zeit nicht missen.

Abendsonne über El Hierro

Fähr- und Yachthafen La Estaca.
Der Yachthafen ist weitgehend ungenutzt. Es gibt dort keine
Infrastruktur. Man ist auf Auto oder Bus angewiesen.

Die folgenden zwei Tage nutzen wir für einige Bootsarbeiten. U.a. räumen wir die ganze Achterkajüte aus, um von dort aus für Wartungsarbeiten von achtern an den Motor und den Saildrive zu kommen. Insbesondere das Öl des Saildrive-Antriebs benötigt eine Kontrolle, um zu schauen, dass die Simmerringe der Welle dicht sind und somit kein Seewasser ins Getriebe eindringt (zu erkennen an milchigem Öl). Zum Glück ist alles ok.

Der Skipper, Navigator, Maschinist und ... bei der Arbeit

Das Rigg (Mast, Stagen Fallen und sonstige Leinen) sind seit nunmehr drei Jahren im Einsatz. Da zeigen sich schon mal Flugrost und Ablagerungen von Staub und Sand an Blöcken und Beschlägen. Diese müssen dann beizeiten kontrolliert und gereinigt werden. Hier nur ein "Nachher-Bild".

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