Donnerstag, 1. August 2019

"Winterlagerarbeiten" bei 30°

Nachdem am Freitag, 26.07.2019, der Häwelmann mittags fest verzurrt an Land steht, setzen wir die Überholungsarbeiten fort. Es ist an Land sehr heiß. Die Temperaturen betragen 30° im Schatten. Diesen können wir auf dem Lagerplatz jedoch nicht finden. Im Gegenteil, in der Sonne ist es noch wärmer und der Wind, sofern er weht, ist warm und trocken. Wir leben für zwei Tage an Bord des an Land stehenden Schiffes. Das ist etwas kompliziert, da wir an Bord kein Geschirr abwaschen können, keine Toilette benutzen können und jeder Gang über die steile Leiter an Land führt. Ferner fehlt das kühlende Wasser am Rumpf. Daher ist es im Schiff noch wärmer als sonst.

Um unsere Lebensumstände und unsere Arbeitssituation zu verbessern, ziehen wir am Sonntag, 28.07.2019, im Laufe des Nachmittags in eine Pension in der Nähe. In 10 Minuten Fußweg sind wir von dort aus beim Häwelmann. Sehr praktisch ist, dass wir ebenfalls nach 10 Minuten Fußweg einen Baumarkt erreichen, um dort noch fehlendes Material zu besorgen. Nebenan ist ein "Pingo Doce", ein portugiesischer Supermakrt mit Restaurant. Wir stellen das Kochen an Bord ein und gehen dort essen. Für 6 bis 7 Euro pro Person bekommen wir dort eine komplette Mahlzeit mit Getränk.

Nachdem ich eine fahrbare Arbeitsbühne aufgetrieben habe, wird der Rumpf gesäubert und festgeklebter Dreck gleich beseitigt.


Auch die Fender haben eine Behandlung mit Spezialreiniger dringend nötig. Durch das Hochdruckreinigen des Unterwasserschiffs sind sie mit Antifoulingresten blau eingefärbt.


Währenddessen macht sich Barbara über die Schränke und Fächer in der Kajüte her, säubert sie und räumt Lebensmittelreste aus. Auch alle gebrauchte Wäsche wird zusammengesucht und ein letztes Mal gewaschen.


Der Propellerr wird abgebaut und in Essigsäure von Kalkresten und Bewuchs befreit.


Wie im vorherigen Blogbeitrag beschrieben, steht der Häwelmann mit dem Bug etwas zu hoch. Dies könnte dazu führen, dass sich Regenwasser in der Vertiefung um das Luk herum sammelt, aus der Wasser bei normaler Schwimmlage abläuft. Um dies zu verhindern, schneiden wir Kunststofffolie zu und kleben sie über das Luk.

Der Ankerkasten hat den Ablauf vorn. Damit dort kein Wasser im hinteren Bereich des Ankerkastens stehen bleibt, wird die Fuge zwischen Deckel und Deck ebenso abgedichtet.


Die Rettungsinsel wird festgeschlossen und eingepackt.


Über den Spinnakerbaum als First wird eine Gitterplane gespannt. Diese Planen sollen UV-Strahlung reduzieren und Staub auffangen. Mal sehen, wie gut das funktioniert.


Natürlich wird auch der Rest des Decksbereiches bis zur Sprayhood eingepackt.


Das Cockpit wird mit einem direkt an die Sprayhood anschließenden Persenning abgedeckt.


So lassen wir den Häwelmann hoffentlich gut versorgt für die nächsten Monate bei Nave Pegos zurück.


Im November werde ich für einige weitere Überholungsarbeiten nach Faro zurückkehren.

Am 31.07. 2019 fliegen wir zurück nach Deutschland.



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