Donnerstag, 14. September 2023

Sardinien - Ziel erreicht

Menorca - Sardinien, Buchtenbummeln an der Ostküste Sardiniens 409,5 nm
gesamt 3. Sabbatical 2.210,5 nm 
seit Start in Hamburg insgesamt 8.260,3 nm 

26.06.2023 - 27.06.2023 von Menorca nach Sardinien (199,0 nm)
28.06.2023 - 23.07.2023 Buchten auf Sardinien, Santa Maria Navarrese  (210,5 nm)

Von unserer Bucht vor Menorca bis durch die Fornelli-Passage zum Ankerplatz vor Sardinien sind es rd. 200 nm. Bei einer durchschnitllichen Reisegeschwindigkeit von rd. 5 kn würden wir dafür ca. 40 Stunden benötigen. Das würde grob überschlagen bedeuten, gegen Mittag Anker aufzunehmen und am Morgen des übernächsten Tages den Ankerplatz vor Sardinien zu erreichen. Dieses kann Jens von der schnellen Lili aber nicht nachvollziehen. Seine Rechnung lautet: Morgens früh starten und am Abend des folgenden Tages vor Dunkelheit die anvisierte Ankerbucht erreichen. Wir wollen noch einige Tage zusammen verbringen. Daher starten wir um 0645h am Montag, 26.06.2023, vom Strandankerplatz vor "Binigorn" mit Ziel "Illot d'en Marçal". 

Bei zunächst flauem Wind motoren wir entlang der Küste.
Lauschige Ankerbucht vor Menorca.
Start von Menorca bei Flaute.
Endlich kommt Wind zum Segeln.
Am späten Vormittag setzt sich der angekündigte Wind durch, zunächst aus NE und später aus NW, so dass wir Großsegel und Genua setzen. Mit bis zu 7 kn rauschen wir durch den sonnigen warmen Tag. Die Wellen sind allerdings unangenehm kurz und steil: Wenn der Bug gen Wellental zeigt, wird das Heck von der folgenden Welle schon wieder angehoben - und umgekehrt. Das macht das Leben an Bord etwas ungemütlich. Barbara übernimmt die Wache in den Sonnenuntergang und die kommende Nacht hinein. Ich übernehme die Wache ab 2300h bis morgens. 
Sonnenuntergang auf dem Weg nach Sardinien.
Der Wind nimmt im Laufe der Nacht kontinuierlich zu, so dass wir um 0100h das erste Reff ins Großsegel einstecken. Damit segelt der Häwelmann genauso schnell wie vorher, aber aufrechter und entspannter. Um 0700h, also 24 Stunden nach dem Start, haben wir 133 nm zurückgelegt. Somit wird es rechnerisch gelingen, rechtzeitig vor Dunkelheit auf Sardinien anzukommen. 
Sonnenaufgang, der Wind flaut ab.
Mit der aufgehenden Sonne flaut der Wind ab, so dass wir um 0920h ausreffen. Damit erreichen wir unter vollen Segeln weiterhin gute Geschwindigkeiten. Es folgt ein entspannter Segeltag, an dem wir uns mit den Wachen nach Lust und Bedarf abwechseln. 
Um 1800h bergen wir die Segel. In den immer enger zusammenrückenden Felsenküsten der beiden Inseln "Fornelli" an Backbord und "Isola Piana" an Steuerbord, zwischen denen die Fornelli-Passage liegt, überlagern sich die Wellen, kommen kreuz und quer und machen die Fahrt direkt vor Erreichen der Fahrrinne noch einmal ungemütlich. Ab einer Wassertiefe von ca. 5 Metern beruhigt sich das Wasser. So können wir die Passage genießen. Wir können gut nachvollziehen, dass in den Segelhandbüchern dringend empfohlen wird, die Fornelli-Passage nur bei "ruhigem Wetter" zu passieren.
Suchbild: Wo ist der Turm zum Peilen der Durchfahrt?
Landmarke und Festung
Die Fornelli-Passage ist eine unbetonnte Durchfahrt zwischen den Inseln. Das vier bis fünf Meter tiefe Fahrwasser wird angezeigt durch Landmarken, die voraus zu sehen sind. Wenn diese übereinander stehen, befindet sich das Schiff in der Mitte des Fahrwassers. Die Richtungsänderung des Fahrwassers wird durch eine Quermarke angegben, ab der die Richtbaken achteraus in Deckung zuhalten sind. Ferner ist das Fahrwasser heutzutage auf dem Seekartenplotter gut nachzuvollziehen und auf der elektronischen Seekarte ist eine Kurslinie eingezeichnet.
Sardinien vor Sonnenuntergang erreicht.
Um 1915h fällt der Anker vor "Stintino". Lili erwartet uns bereits. Die Rechnung ist aufgegangen:
rd. 200 nm in rd. 36 Stunden, ergibt eine durchschnitlliche Reisegeschwindigkeit von gut 5,5 kn.

Von unserem Ankerplatz vor "Stintino" nach "La Mamorata", wiederum zum Ankern.
Wegen des angekündigten Mistral können wir leider nicht länger vor "Stintino" ankern, obwohl es dort ausgesprochen ruhig ist und die Bucht viel Platz bietet. So starten wir am Mittwoch, 28.06.2023, um 0835h. Wir segeln bei NW 4-5 Bft. durch die Straße von Bonifacio, runden nach 41,5 nm "Capo Testa".
"Capo Testa"
Um 1930h ist der Anker fest im Grund von "La Marmorata".
Ankermanöver in "La Marmorata" .
Hotelanlage am Hang über der Bucht.
Von dort sind es nur 3 nm bis nach "Cannigione", so dass wir am Vormittag des nächsten Tages eine kurze Frühstückstour dorthin machen.
"Cannigione" voraus.
In "Cannigione" haben wir für vier Nächte eine Mooring-Boje gebucht, um den Mistral abzuwettern. Das Bojenfeld umfasst 30 Moorings. Am Rand des Feldes liegt ein Ponton, an dem Wasser getankt werden kann. Je Mooring-Nacht sind in der Miete von € 65,- (Preis während der Hochsaison) 100 Liter enthalten. Ferner bekommen wir einen Merkzettel, wie der Müll vorzubereiten ist. Denn dieser wird jeden Morgen um 0900h vom Moorigbetreiber von den Booten abgeholt. Nach dem Wassertanken werden wir mit vier Leinen an der Tonne vertäut - durchaus berechtigt, wie sich zeigen soll.
Vertäuen an der Mooringboje.
Vor uns liegen unsere Freunde mit der Fenua.
Festmachen an der Mooringboje.
Vier Leinen sollen bei Mistral genügend Halt geben. 
Mooringfeld vor "Cannigione". Die Windböen fegen mit 30 kn
von den Bergen herab über das Mooringfeld.
Dinghy-Dock und Bar.
Sundowner mit Freunden.
Sundowner mit Freunden.
Während der Phase des stärksten Mistral kommen wir mit unserem leichten Dinghy (wiegt nur 19 kg) nicht an Land. Der Wind ist so stark, dass das Dinghy hinter dem Häwelmann abhebt und durch die Luft fliegt. Den Außenbordmotor vom Beiboot haben wir abends abgenommen und an seinen Platz am Heckkorb gehängt.
Später haben wir ein paar Landgänge gemacht und uns die Umgebung angeschaut:
Nachdem der Mistral abgeflaut ist, verlassen wir die Mooring und setzen den Badeurlaub mit Ankern in Buchten fort. Es ist inzwischen tagsüber sehr warm geworden. Die Tagestemperaturen steigen auf 30° im Schatten. Da hilft nur viel trinken und regelmäßig im Wasser abkühlen. So verbringen wir die folgenden Tage von entsprechend in netten Buchten am Anker. Zwischendurch segeln wir für ein paar Tage zurück nach "Cannigione", um uns mit Wasser und Lebensmitteln neu zu versorgen.

Von "Cannigione" zum "Golfo di Marinella"
Für ein paar Stunden kräftiger Segelwind.
Auf dem weg zum "Golfo di Marinella"
Abends ist wieder Flaute.

Vom "Golfo di Marinella" nach "Capo Coda Cavallo", vorbei an "Isola Tavolara"
Segeln entlang der Steilküste Richtung Olbia,
im Hintergrund ist schon der "Tavolara" zu sehen.
Die warme feuchte Luft steigt am "Tavolara" auf und kühlt in höherer Lage ab.
 Dadurch kondensiert die Feuchtigkeit und es enstehen Wolken. 
"Isola Tavolara" mit "Tischtuch" aus Wolken.
Blick von unserem Ankerplatz "Capo Coda Cavallo" auf den "Tavolara".
Täglich füllt sich der Strand mit Badegästen.
Abends ab ca. 1930h ist dert Strand leer und die Aufsicht weg,
so dass wir an Land den  Müll wegbringen.
Landgang
Ankerbucht "Capo Coda Cavallo" im Abendlicht.

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