Freitag, 5. Februar 2021

El Hierro - Lavafelder, grünes Hügelland, Wassergewinnung, Fernsicht über den Wolken, windgebeugter Wachholder, Europas Westend

El Hierro/La Estaca 0,0 nm 
gesamt 2. Sabbatical 1.082,4 nm 
seit Start in Hamburg insgesamt 5.056,1 nm 


El Hierro fasziniert uns mit seiner Vielfalt an unterschiedlichen Landschaftsformen: 
Ausgedehnte Lavafelder, die an einigen Stellen in den Atlantik hineinragen.



Im Norden liegen die weitläufigen sanften grünen Hügel mit ihren von Steinmauern eingefassten Feldern, die von den Feuchtigkeit bringenden Passatwolken versorgt werden. Dieser Teil der Insel wird gern mit den Highlands in Schottland verglichen.






In früheren Zeiten und auch heute noch wird die Feuchtigkeit der Wolken aufgefangen, in Becken gesammelt und verteilt. Die Ureinwohner hatten Stinklorbeerbäume genutzt, an dessen Blättern die herabfallenden Tropfen in Fels- und Erdbecken aufgefangen wurden. Dies machte den Baum zum ,,Heiligen Baum". 










Heute gibt es technische Versuche die Wolken zu ,,melken" und das Wasser in modernen Wasserbecken aufzufangen.



Durch die Mitte der Insel ziehen sich weitläufige Pinienwälder



und wunderschöne blühende Landschaften




sowie tiefe Schluchten und über den Wolken Fernsicht von Aussichtspunkten.




und einer langen und sehr kurvenreichen schmalen Straße.


Nach anstrengender Fahrt führt die Straße uns an den Rand der Hochebene ,,La Dehesa" inmitten von Ziegenweiden mit Hirtendenkmal


und weiter zur ,,Ermita de los Reyes" 


zum wichtigsten Heiligtum der Insel, dieser Marienfigur, die alle 4 Jahre im Juli feierlich quer durch die Insel in die Inselhauptstadt Valverde getragen wird. 2021 wäre dies wieder der Fall. Hoffen wir, dass Corona diese Tradition nicht verhindert!


Die geteerte Straße geht in eine Schotterstraße über. Sie führt uns weiter in die Höhenlagen namens ,,El Sabinal" im Westen der Insel, die oft von starken Winden gepeitscht werden. Hier hat sich ein Naturereignis vollzogen, das einmalig ist auf den Kanaren. Hier stehen vom Wind gebogene Wachholderbäume und trotzen so den Widrigkeiten.




Der größte Teil dieses schützenwertes Areals ist hoch umzäunt, und die Besucher können nur staunend durch den Maschendraht blicken.  



Lohnenswert ist von hieraus die kurvige Autofahrt hinab zum Leuchtturm ,,Faro de Orchilla" auf der ,,Punta de Orchilla", die in der Antike das Ende der bekannten Welt markierte und in dessen Nähe im 2. Jh. n. Chr. Ptolemäus den Nullmeridian markierte. Der Leuchtturm steht am westlichen Ende Europas. 




Auf der internationalen Meridiankonferenz am 13.Oktober 1884 wurde der durch Greenwich verlaufende Meridian als Basis des internationalen Koordinatensystems eingeführt. Der Nullmeridian auf El Hierro stand auf dieser Konferenz in Washington an der 25 Nationen teilnahmen auch zur Diskussion. Da aber der Greenwich-Meridian schon vielfach in Karten angewendet wurde, entschied sich die Kommission für ebendiesen.

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