Dienstag, 18. August 2020

Wieder zum Ankern

Lagos - Ria Formosa/Culatra 42,0 sm 
gesamt 2. Sabbatical 99,7 sm 
seit Start in Hamburg insgesamt 4.073,2 sm



Nach einer Woche im komfortablen Hafen von Lagos legen wir am Freitag, 14.08.2020, nach dem Ausklarieren im Hafen-Office um 1150h ab. Nach kurzer Wartezeit bis zur Öffnung der Fußgängerbrücke ...





... setzen wir um 1225h die Segel. Statt wie angekündigt aus NW 4 Bft. weht der Wind aus SSE mit Stärke 2-3 Bft. Mit einem "am Wind Kurs" segeln wir entspannt entlang der Küste. Trotz auflandigem Wind haben sich noch keine Wellen entwickelt. Im Laufe des Tages dreht der Wind über S auf W und nimmt zu auf Stärke 4-5 Bft. Nun entwickeln sich auch Wellen, die uns angenehm voranschieben. Insgesamt haben wir wieder einen herrlichen Segeltag auf dem Atlantik: angenehmer Wind, Sonne und Wärme, wenig Welle in diesem Gebiet. Gegen 1845h erreichen wir die Einfahrt zum Ria Formosa. Rechtzeitig vor der Einfahrt bergen wir das Großsegel und laufen nur unter Vorsegel in den Ria hinein. 



Obwohl wir schon mehrfach diese schwierige Einfahrt befahren haben, ist es doch immer wieder spannend, welche Strömungsverhältnisse und damit Verwirbelungen im Wasser wir konkret vorfinden. Wir sind kurz nach Niedrigwasser zwischen den Mohlenköpfen und es ist ruhiges Wasser mit nur geringen Verwirbelungen. Wir segeln nur mit Vorsegel bis kurz vor unserem Anlerplatz. 



Nur für das Ankermanöver nehmen wir den Motor zur Hilfe, auch weil unsere elektrische Ankerwinsch als Großverbraucher gleichzeitig vom Motorgenerator mit Strom versorgt wird. Um 1925h liegen wir fest am Anker.



Ein wunderbarer Segeltag geht zuende.


Wir planen, bis ca. Anfang September hierzubleiben. Rund zweieinhalb Wochen nur ankern - wie geht das? Wie beschrieben haben wir uns in Lagos gut mit haltbaren Lebensmitteln, Trinkwasser in Gallonen und für die ersten Tage auch mit frischen Sachen versorgt. Brauchwasser haben wir 200 Liter in unserem eingebauten Tank und weitere 50 Liter in tragbaren Gallonen. Nachschub bringt nach telefonischer Bestellung der "Wassermann" direkt ans Boot und pumpt den Tank wieder voll (100 Liter für € 5,-).



Strom wird im wesentlichen für den Kühlschrank und Beleuchtung benötigt sowie zur Ladung der Smartphones und Laptops. Hier langt unsere reichhaltige Batteriekapazität lange aus und "nachgetankt" wird regelmäßig tagsüber mit Solarzellen (funktioniert bestens, da zuverlässig für 12 Stunden die Sonne hoch genug steht). Auf der Insel gibt es zwei "Minimarkets", um die Vorräte zu ergänzen. Unsere Versorgung ist sichergestellt. Ferner ist der Benzinkanister für den Außenbordmotor randvoll, der Tank vom AB ebenfalls. Wir können mit unserem Dingy an den Strand fahren und dort anlanden. Wegen der rd. drei Metern Tidenhub müssen wir das Beiboot allerdings immer weit auf den Strand tragen und vorsichtshalber festbinden. Ansonsten brauchen wir keine Angst zu haben, dass hier etwas entwendet wird. Es ist hier absolut sicher in Portugal.



Unser Anker mit Kette hält so zuverlässig, dass wir ohne Sorgen den Häwelmann tagsüber alleine lassen können (auch wenn die Tide kentert, der Wind zunimmt oder seine Richtung ändert), um über die Insel zu wandern, am Strand zu liegen und zu baden sowie auf dem Rückweg noch ein paar Dinge einzukaufen. 









An Bord beschäftigen wir uns mit Lesen, Blog schreiben, Bootsarbeiten - es ist immer was zu tun. Wir haben uns fur unseren Router eine SIM-Karte gekauft (€ 25,- pro Monat WiFi-Flatrate), so dass wir immer gutes Netz haben um Zeitung zu lesen oder Filme zu schauen. So sorgen wir dafür, dass uns nicht langweilig wird, auch wenn wir von Corona ausgebremst sind. - Uns geht's bestens!

Spanien und Gibraltar haben wir wegen der Infektionslage b.a.w. von unserer Reiseroute gestrichen. Nach derzeitigem Informationsstand können wir von Portugal-Festland aus zum Madeira-Archipel segeln und dort auch anlegen und an Land gehen. Wir bekommen vom letzten portugiesichen Hafen eine Bescheinigung, dass wir vom Festland kommen. Ferner bewahren wir alle Hafenrechnungen etc. auf um nachweisen zu können, wie lange wir bereits durchgehend in Portugal sind und dass wir aus keinem anderen Land einreisen oder zwischenzeitlich dort gewesen sind. Zzt. bräuchten wir daher keine Quarantäne einzuhalten oder Test zu machen. So könnten wir auf dem Weg zu den Kanaren noch einen interessanten Zwischenstopp einlegen.

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