Samstag, 12. Januar 2019

Ausflüge auf Gran Canaria

Gran Canaria/Las Palmas, 0 sm


Wanderung auf dem Kraterrand

Andrea & Andreas haben über ein dänisches sehr wanderfreudiges Segelehepaar die Empfehlung für eine schöne Wanderung entlang eines Kraterrandes erhalten. Andrea tüfftelt die Bustour dorthin aus. An einem Samstagmorgen treffen wir uns um 9.00 Uhr. Wir gehen zur Bushaltestelle, die gegenüber der öffentlichen Badeanstalt in Hafennähe liegt und fahren mit dem gelben Stadtbus Nr. 1 bis zur Fußgängerzone der Altstadt Triana. Dort befindet sich ein großer unterirdischer Busbahnhof. Hier steigen wir in einen blauen über Land fahrenden Bus mit der Nr. 311 ein. Dieser bringt uns auf einer interessanten Fahrt durch den Villenort names Tafira Alta. Hier können wir vom Bus aus meist im italienischen Landhausstil gehaltene Villen mit schönen Gärten, Terrassen und Veranden sehen. Am Ortsende zweigt die Straße zur Caldera de Bandama (569m)ab. An Weinbergen entlang windet sich der Bus in Serpentinen bis kurz vor den Kraterrand und den Ort Bandama, wo wir aussteigen. Es gibt zwei Möglichkeiten die Wanderung entlang des Kraterrandes zu beginnen, links an der Bushaltestelle den Berg hoch bis zum Einstieg oder gleich rechts am Weingut vorbei. Eine weitere Möglichkeit ist der Abstieg in den 200m tiefer liegenden Kratergrund. Ein Bauer bestellt noch einige gut zu erkennende Felder auf dem Kratergrund. 

Wir starten rechts herum und tauchen gleich in ein nach Ginster duftendes Aussichtsgelände ein und bestaunen den Krater. 


Nach einigen Minuten kommen wir an einem sehr gepflegten Golfplatz vorbei.


Bis auf ein paar Steigungen mit teilweise losem Geröll kommen wir entspannt voran und genießen die herrlichen Ausblicke. 




Ich kann mich gar nicht satt sehen an den blühenden und duftenden Pflanzen und stoppe ständig um diese Pracht auf einem Foto festzuhalten. 


Nach gut zwei Stunden sind wir einmal ‘rum. Es geht auch deutlich schneller, an uns laufen Jogger schwitzend vorbei... 
Nach kurzer Wartezeit bringt uns der blaue Bus zurück in die Altstadt von Las Palmas. Hier bummeln wir noch ein bisschen bis wir in einem Restaurant auf einer pulsierenden Plaza einkehren und uns in der Sonne sitzend stärken. Diesen Ausflug können jetzt auch wir vier sehr empfehlen.


Zum höchsten Berg  

Gran Canaria hat was! Schon auf unserem Segeltrip von Morro Jable (Fuerteventura) nach Las Palmas haben wir die bis zu 1.949 Meter hohen Bergketten im Dunst erkennen können. Der Norden und der mittlere Teil der Insel sind sehr grün. Um dorthin zu gelangen benötigen wir ein Mietauto. Dies ist leicht organisiert und da wir wissen, dass Andrea & Andreas auch gern Neues entdecken, laden wir die Zwei ein mitzufahren. Es pusten mal wieder die ,,Weihnachtswinde“ aus Südost und damit gibt es einen strahlendblauen Himmel, der für gute Weitsicht sorgt. Außerdem ist heute, am 6.1. 2019, am Tag der ,,Heiligen Drei Könige“, in Spanien ein Feiertag. Weihnachtsgeschenke gibt es erst an diesem Tag,  deshalb gibt es nur wenig Autoverkehr. A&A haben eine Route zusammengestellt. Zuerst fahren wir Richtung Telde und von dort zu Felsenhöhlen den Cuatro Puertas, in denen die Ureinwohner Gran Canarias tatsächlich gelebt haben


und auch ihre Kultstätten gehabt haben sollen. 


Wir sind die einzigen Besucher und genießen den tollen Rundumblick dieses kleinen Höhlenareals auf einem Berggipfel. Wir können die Wahl des Standortes der Ureinwohner sehr gut nachvollziehen.


Weiter geht es ins Landesinnere in Richtung eines drei Sterne Aussichtspunktes namens Pozo de Las Nieves (1949m). Ove fährt das Auto in Serpentinen immer höher hinauf, wir haben traumhafte Ausblicke und sind umgeben von Kiefernwäldern, die hier aufgeforstet worden sind. 


An einem Krater, in dem Landwirtschaft betrieben wird, stoppen wir,


vertreten uns die Beine und entdecken auch einen fantastischen Blick auf Las Palmas.


Danach geht es immer weiter in die Höhe. Hier nimmt der Autoverkehr etwas zu, aber wir können tatsächlich bis auf das Aussichtsplateau hinauffahren und finden sogar einen Parkplatz in der ersten Reihe.


Als wir aussteigen benötigen wir Fliesjacken, der Wind ist sehr frisch und die Atemluft erscheint uns sehr kühl und klar. Wir erfreuen uns an den unglaublichen Ausblicken vom Pico de las Nieves (1949m). Von hieraus können wir sogar die Sanddünen von Maspalomas erkennen. 


Nicht zu übersehen ist auch der ,,Finger Gottes“, wie Andreas einen senkrechtstehenden Felsbrocken benennt, der auf einer Bergkette in die Höhe ragt und den man von einem anderen Parkplatz in ca. 30 Minuten erwandern kann. In der Karte heißt der Felsen Roque Nublo(1813m) und ist das Wahrzeichen der Insel, auch weil er sich im geografischen Zentrum der Insel befindet. Später lese ich im Reiseführer, dass der ,,Finger Gottes“ (Dedo de Dios) eine aus dem Meer ragende Felsnadel war und eine Attraktion des Ortes Puerto de los Nieves war und 2005 einem Herbststurm zum Opfer gefallen ist.


Nach einer Weile des Schauens und Staunens entdecken wir sogar über der Wolkengrenze die Bergspitze des Teide der Nachbarinsel Teneriffas. 


Durch felsige Landschaften mit blühenden Mandelbäumen


geht es weiter in Serpentinen bergab 


bis in den Ort Tejeda. Dieser Ort soll, laut A&A`s Reiseführers, der schönste Bergort Gran Canarias sein. Wir können dem zustimmen. Eine noch nicht ganz fertiggestellte Promenade führt durch den Ort zu einem Platz mit Rathaus und einer Kirche. Der Ort besticht durch seine gepflegten weißen Häuser mit hölzernen Balkonen und roten Ziegeldächern, 



und natürlich haben wir auch von hieraus wunderschöne Aussichten auf die bergige Landschaft.

Langsam bekommen wir Hunger, die gekauften Mandelplätzchen sind verzehrt, haben aber nicht satt gemacht. Zum Glück haben A&A eine weitere Empfehlung im Gepäck. Es soll ein sehr gutes vegetarisches Restaurant in Artenara(1.270m) geben, das sich auf Crepes-Gerichte spezialisiert hat. Wir hoffen, dass es trotz des Feiertages geöffnet hat. Wir haben Glück und es wird gerade ein Tisch frei. Wir genießen die Limonade des Hauses und den Gourmetteller. Lecker und empfehlenswert! Mal was anderes als frischer Fisch oder Tapas. In diesem Ort entdecken wir auch ein Kunstobjekt, das den hier in diesem bergigen Gebiet sich abmühenden Rennradfahrern gewidmet ist. Zeit für Gedanken an Geerd.


Ein letzter Blick auf den Sonnenuntergang 


und es geht zurück nach Las Palmas 


nach Hause an Bord.


Entlang der Nordküste nach Puerto de las Nieves

Wir haben noch gar nicht von unserem Cabrio geschwärmt, denn zu viert war es reichlich eng, besonders für A&A, die unbedingt beide hinten sitzen wollten. Die nächsten beiden Touren unternehmen wir zu zweit, A&A müssen am Schiff arbeiten.
Zunächst geht es bei bestem Wetter mit offenem Verdeck entlang der Nordküste. Wieder herrscht wenig Verkehr, da der Montag, der 7.1.2019, ebenfalls ein Feiertag ist. Fällt nämlich ein Feiertag in Spanien auf einen Sonntag gibt es den Montag dazu.
Die Fahrt führt uns vorbei an bunten Orten, die wie Schwalbennester an den Hügeln und der Küste kleben und umzingelt von Bananenplantagen sind.


Unser erstes Ziel ist der Leuchturm Punta de Sardina im Nordwesten. 


Bei einer Picknickpause erfreuen wir uns an der guten Sicht auf Teneriffa. Leider verliert dieses Küstenstück an Athmosphäre  durch ein unfertiges Baugebiet mit leerstehenden Gebäuden und einsamen Straßen. Bauland mit Potential...? Die nächsten Jahre werden es zeigen.


In der nächsten Bucht liegt ein schöner kleiner Hafenort mit einem kleinen Strand und zwei Restaurants.


In dieser Bucht haben A&A vor Jahren schon einmal in Strandnähe geankert, bevor sie weiter nach Teneriffa gesegelt sind. Wir trinken etwas und schlendern hier durch und entdecken ein weißes Wohnhaus, dass an und in die Felsen gebaut worden ist. Die Tür steht offen und ich luscher hinein. Der Besitzer bemerkt uns und zeigt uns stolz sein modern gestaltetes Ferienhaus mit Garage.


Weiter geht es zum Hafenort Puerto de las  Nieves, leider gibt es ja hier den ,,Finger Gottes“ nicht mehr. Die 6 Meter lange Felsnadel, die einmal auf dem vorgelagerten Felsblock stand, ist im Sturm im November 2005 abgebrochen.


Trotz des Verlustes dieser Attraktion gibt es hier volle Restaurants mit fröhlichen Spaniern und die einlaufende Katamaranfähre aus Teneriffa kommend. 


Die Atmosphäre des Ortes gefällt uns und wir verweilen hier bis wir uns mit offenem Verdeck auf den Heimweg machen.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen